Kurzmeldungen – Welt
Südafrika: Strengere Einwanderungsregeln in Kraft
Die südafrikanische Regierung von Präsident Jacob Zuma (Afrikanischer Nationalkongress) will gezielt gegen Visummissbrauch und illegale Einwanderung vorgehen. Vor diesem Hintergrund ist am 26. Mai eine Verschärfung einiger Passagen des Einwanderungsgesetzes von 2002 (vgl. Ausgabe 6/02) in Kraft getreten. So können temporäre Besuchervisa zukünftig nicht mehr in Südafrika in einen längerfristigen Aufenthaltstitel umgewandelt werden. Ein entsprechender Antrag muss stattdessen persönlich bei der südafrikanischen Botschaft oder einem Konsulat im Herkunftsland des Antragstellers eingereicht werden. Zudem werden diejenigen, die ihr Visum überziehen (sog. "Overstayers"), künftig mit mehrjährigen Wiedereinreisesperren und hohen Strafgeldern belegt. Ehe- oder Lebenspartner von südafrikanischen Staatsbürgern können fortan erst nach zweijähriger Beziehung einen Antrag auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis stellen. Von der verschärften Gesetzgebung sind vor allem Zuwanderer aus anderen afrikanischen Staaten, insbesondere aus Simbabwe, betroffen, die sich im wirtschaftlich starken Südafrika eine bessere Zukunft erhoffen. Aktuell leben schätzungsweise zwei bis drei Mio. Simbabwer in Südafrika, rund 250.000 erhielten 2011 im Rahmen einer Legalisierungskampagne einen mehrere Jahre gültigen Aufenthaltstitel (vgl. Ausgabe 1/11).Zum Thema:
- Südafrika: Legalisierung illegal eingewanderter Simbabwer
- Südafrika: Zuwanderungsgesetz unterzeichnet
- Kurzmeldungen – Welt
Jemen: Bericht belegt Folter von Migranten
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat am 25. Mai einen Bericht vorgestellt, in dem die systematische Verfolgung und Folter von Migranten durch Schmugglerbanden im Jemen belegt wird. Der Bericht basiert auf Aussagen von Boatpeople, Menschenschmugglern, Regierungsbeamten und Journalisten, die HRW zwischen Juni 2012 und März 2014 gesammelt hat. Demnach werden Migranten oftmals von Schmugglern gewaltsam in Lagern festgehalten, um Lösegeld von ihren Familien zu erpressen. Der Bericht dokumentiert zahlreiche Misshandlungen, Vergewaltigungen und Todesfälle. Unterstützt würden die Schmuggler von jemenitischen Sicherheitsbeamten und Militärs, die ihnen die ankommenden Boatpeople "verkaufen" und nicht gegen die "Foltercamps" der Schmugglerbanden vorgehen. Es herrsche ein Klima der Straflosigkeit, beklagt HRW. Seit 2010 haben 337.000 Menschen die riskante Überfahrt vom Horn von Afrika in den Jemen gewagt, um von dort weiter in die Golfstaaten zu reisen. Die meisten kommen aus Äthiopien und Somalia und hoffen, in den Golfstaaten Arbeit zu finden. Aktuell arbeitet die jemenitische Regierung an einem Gesetz zur Bekämpfung des Menschenschmuggels (vgl. Ausgabe 1/13).
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USA: Studie zweifelt an Bedarf zusätzlicher Fachkräfte
Das in Washington ansässige einwanderungskritische Center for Immigration Studies (CIS) hat Anfang Mai eine Studie veröffentlicht, in der es zu dem Schluss kommt, dass in den USA kein Bedarf an zusätzlichen Fachkräften in den sogenannten STEM-Bereichen ("Science, Technology, Engineering and Math") herrscht. Auf der Grundlage von Daten des American Community Survey (vgl. Ausgaben 4/14, 5/12, 8/09) zeigen die Autoren, dass insgesamt 12,1 Mio. Personen in den USA zumindest im College STEM-Fächer studiert hatten. In den STEM-Bereichen sind hingegen insgesamt nur 5,3 Mio. Beschäftigte tätig. Viele qualifizierte Arbeitskräfte seien daher gezwungen, in anderen Bereichen zu arbeiten, darunter auch Zuwanderer mit Abschlüssen in den genannten Disziplinen. Auch die Analyse der Lohnentwicklung zeige, dass von einem Mangel an Arbeitskräften keine Rede sein könne. Die niedrigen Lohnzuwächse würden auf einen Arbeitnehmerüberschuss hinweisen, heißt es in der Studie. Arbeitgebervertreter hatten sich in der Vergangenheit hingegen für eine gezielte Anwerbung von STEM-Fachkräften ausgesprochen.
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