1.7.2009
UNHCR: Flüchtlingsbericht 2008
Das UN-Flüchtlingshochkommissariat hat die Zahl der weltweiten Flüchtlinge von 67 Mio. im Jahr 2007 auf 42 Mio. im Jahr 2008 nach unten korrigiert. Klimaflüchtlinge werden in dem neuen Jahresbericht nicht mehr berücksichtigt. Die größte Gruppe unter den Flüchtlingen weltweit waren 2008 erneut die Binnenvertriebenen.Ende Juni legte das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR seinen Jahresbericht "Global Trends 2008" vor. Demzufolge haben sich 2008 etwa 42 Mio. Menschen gezwungenermaßen außerhalb ihrer Heimat aufgehalten.
Den größten Anteil stellten die 26 Mio. Binnenvertriebenen dar, die aufgrund gewalttätiger Konflikte ihre Heimatregionen verlassen mussten, jedoch innerhalb ihres Landes Zuflucht gefunden haben (2007: 26 Mio.). Dazu kamen 15,2 Mio. Flüchtlinge, also Personen, die in ein anderes Land geflüchtet sind (2007: 16 Mio.) sowie 800.000 Asylsuchende mit einem laufenden Asylverfahren (2007: 700.000). Darüber hinaus sind derzeit schätzungsweise 12 Mio. Menschen staatenlos (2007: 12 Mio.).
Im vergangenen Jahr gab das UNHCR in seinem Bericht noch 67 Mio. Flüchtlinge an. Der Differenz zum Vorjahr liegt die Entscheidung zugrunde, die von Naturkatastrophen betroffenen Binnenvertriebenen (2007: 25 Mio.) nicht mehr in dem Bericht aufzuführen.
Flüchtlinge
Das UNHCR betreute 2008 etwa 10,5 Mio. Flüchtlinge und Menschen "in flüchtlingsähnlichen Situationen" (2007: 11,4 Mio.). Die meisten dieser Personen leben im asiatischen und pazifischen Raum (3,6 Mio.), gefolgt von der Region Mittlerer Osten/Nordafrika (2,4 Mio.). Erst dann folgen die Regionen des übrigen Afrika (2,1 Mio.), Europa (1,6 Mio.) sowie Nord- und Südamerika (800.000).Die meisten Flüchtlinge kamen auch 2008 aus Afghanistan und dem Irak. Sie flohen überwiegend in die Nachbarländer Pakistan und Iran bzw. Syrien und Jordanien.
Insgesamt 5,7 Mio. Menschen weltweit lebten in so genannten langwierigen Flüchtlingssituationen, d. h. seit mehr als fünf Jahren außerhalb ihrer Heimat, und haben derzeit keine Aussicht auf Rückkehr. Wichtige Herkunftsländer dieser Langzeitflüchtlinge sind Afghanistan, Burma, die Balkanstaaten, Somalia oder der Sudan.