Portugal
Nur Liechtenstein brachte Portugal kurzfristig zum stolpern. Die WM-Qualifikation war ansonsten ungefährdet. Mit der vierten Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft können die Südeuropäer ihr schlechtes Abschneiden beim vorangegangenen Turnier vergessen machen: dort schieden sie bereits in der Vorrunde aus.Portugal kommt mit dem Rückenwind einer souveränen Qualifikation
1. März 2006, 20 Uhr 45. Dafür sind sogar Kölner nach Düsseldorf gekommen! Portugal spielt gegen Saudi-Arabien eine der letzten Vorbereitungspartien vor der Weltmeisterschaft. 8.000 Zuschauer füllen die Arena nicht, aber dennoch erlebt Düsseldorf eine der größten Versammlungen von Portugiesen auf deutschem Boden. Einige von ihnen haben deutsche Freunde mitgebracht und denen erklären sie vor dem Anpfiff noch schnell das Nötigste. Also, die Nationalmannschaft nennt man Selecção, ein "c" mehr als bei der brasilianischen Seleção, oder auch "Selecção/Equipa das Quinas". Quinas, das sind die Ritterschilde auf dem portugiesischen Wappen. Die Spieler treten neuerdings ganz in Bordeauxrot an. Das ist daheim umstritten. Denn Grün, die zweite Farbe der Nationalflagge, ist bis auf ein paar Streifen verschwunden.Jetzt läuft die Nationalhymne und wird gleich mit erklärt. "Heróis do Mar" schmettern Spieler und Fans, "Helden des Meeres". Das erinnert an die Großtaten der Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert. Der schmissige Refrain "Às armas, às armas!" war schon Thema im Parlament in Lissabon, denn der Ruf "zu den Waffen" klingt nicht mehr politisch korrekt. Nicht ganz fair, aber bei der saudischen Hymne lässt die Konzentration nach. Zeit für den Hinweis, wie souverän sich die Portugiesen für die WM qualifiziert haben. In der europäischen Gruppe 3 ließen sie die Slowakei, Rußland, Estland, Lettland, Liechtenstein und Luxemburg in dieser Reihenfolge hinter sich. Die zwölf Gruppenspiele brachten neun Siege und drei Unentschieden. Mit 35 Toren in der Qualifikation waren die Portugiesen treffsicherer als jede andere europäische Mannschaft.