Biografien der Gründerväter des Zionismus
Leon (Jehuda Leib) Pinsker
Leon Pinsker (1821-1891) wurde 1821 in Tomaszow (Polen) geboren. (...) Pinsker war einer der Gründer der ersten russisch-jüdischen Wochenzeitung, Razsvet ("Blüte"), die der jüdischen Bevölkerung die russische Kultur näher bringen und sie zum russisch sprechen animieren wollte. (...) Die Pogrome, die die Juden Russlands 1881 heimsuchten, und der unverhohlene Antisemitismus der Regierung, bewirkten einen Sinneswandel bei Pinsker. Er verwarf Aufklärung und Emanzipation als Lösung für die Zukunft des russischen Judentums und glaubte nicht mehr daran, dass Humanismus ein Mittel sei, dem Judenhass zu begegnen. (...) Pinsker kam zu dem Schluss, dass die Juden Russlands in ein anderes Land auswandern müssten und dort ein nationales jüdisches Zentrum errichten. Bei Reisen durch Europa besprach er seine Ideen u.a. mit Arthur Cohen, Mitglied des britischen Parlaments und Vertreter der britischen Juden in London, der ihn zur Publikation seiner berühmten Arbeit "Autoemancipation" anregte. (...) Der Grundzug von Pinskers Anliegen war dabei die nationale Selbstwürde. Autoemanzipation war für ihn vor allem "die Wiederherstellung der nationalen Ehre und die Wiedergeburt des Gefühls der Eigenwürde in uns", wie Achad haAm zusammenfasste. Pinsker erlebt das Dasein in der Diaspora "als eine einzige ununterbrochene Entwürdigung". "Autoemanzipation" rief bei den Juden ein starkes Echo hervor. Die Chowewei Zion Bewegung begrüßte das Buch enthusiastisch. Mosche Lilienblum versuchte Pinsker davon zu überzeugen, die Entscheidung der westlichen Juden nicht abzuwarten, sondern sich sofort für eine Heimat in Eretz Israel ans Werk zu machen wurde. Pinsker war daraufhin maßgeblich an der Gründung der Chovevei Zion Gruppe von Odessa beteiligt.Quelle: Auszug aus hagalil.com 17-04-08