Zeit Online vom 01.06.2020
"Schwarz-Weiß-Bilder"
https://www.zeit.de/kultur/2020-06/polizeigewalt-usa-george-floyd-proteste-demonstrationen-bilder/komplet
tansicht
Adrian Daub, Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stanford, sieht in aktuellen wie vergangenen Bildern der Gewalt gegen schwarze Amerikaner einen ikonografischen Moment. "Die Videos sind längst nicht mehr nur Bildbelege, die den öffentlichen Diskurs bestimmen und als Beweismittel später womöglich auch in Gerichtsakten Eingang finden. Davor sind sie so etwas wie unmittelbare Ikonen einer Gesellschaft, der US-amerikanischen, die in Teilen angesichts solcher Bilder über sich selbst erschrickt, zornig wird – aber keinesfalls überrascht ist davon, dass es immer wieder neue dieser stets ähnlichen Bilder gibt. Diese Gesellschaft wird nicht mit der Gegenwart dieser Videos fertig und schon gar nicht mit den Traumata der Geschichte, die sie heraufbeschwören. Die Videos sind aber auch Indizien dafür, dass die US-amerikanische Gesellschaft nicht mehr die Absicht zu haben scheint, mit diesen Traumata noch irgendwann fertigzuwerden."
ipg-journal vom 05.05.2020
"Zwischen harter Hand und Entspannung"
https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/detail/zwischen-harter-hand-und-entspannung-4326/
Ein Autorenteam des IPG-Journals wirft einen vergleichenden Blick auf Russland, Kamerun und die Philippinen in der Coronakrise. "Corona liefert einen Vorwand für Restriktionen, aber auch für Annäherung zwischen Gegnern. Unser Blick nach Russland, Kamerun und die Philippinen."
Guardian vom 28.09.2018
"It’s not just Trump. Much of America has turned its back on Europe"
https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/sep/28/trump-america-europe-united-states
Timothy Garton Ash berichtet aus Washington, dass US-Präsident Trump mit seiner Abkehr vom transatlantischen Bündnis in den USA keineswegs allein stehe, sondern eine weit verbreitete Stimmung repräsentiere. Diese Stimmung werde auch nach dem Ende der Amtszeit Trumps wirksam bleiben, so seine Prognose. "(...) even the best-case scenario does not look like the US bouncing back to international leadership as it did after past crises. Suppose a responsible, centrist Democrat such as Joe Biden wins the presidency next time round, perhaps with a younger, female, minority-representing and more leftwing vice-president such as Kamala Harris. Suppose President Biden really tries to get back to where we were before. Even then, the best we can hope for is 'Obama minus', not 'Obama plus'. And remember that it was Barack Obama, not Trump, who first prioritised 'nation-building at home'. (...) American Atlanticism has diminished, is diminishing and will continue to diminish. The head of a programmatically Atlanticist thinktank in Washington told me: 'It’s like going into a church and finding half the pews empty.' And he’s talking about the foreign policy elites who provided, so to speak, the Atlanticist choir. The wider American congregation has always been reluctant to worship in that church."