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Marshallplan | bpb.de

Marshallplan Deine tägliche Dosis Politik

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Guten Morgen!

Vor fast genau 75 Jahren, am 5. Juni 1947, skizzierte der damalige US-Außenminister George C. Marshall an der Harvard-Universität ein Hilfsprogramm für Europa: Der später nach ihm benannte "Marshallplan" sollte dem kriegszerstörten Kontinent wieder auf die Beine helfen.

Der Hintergrund

  • Zerstörte Infrastruktur und Industrie, Lebensmittelmangel und politische Instabilität. Nach dem 2. Weltkrieg lag Europa und seine Wirtschaft am Boden.

  • Die USA waren an einem stabilen Europa interessiert. Sie wollten ein Gegengewicht zum Einfluss Moskaus schaffen und den Kommunismus eindämmen. Außerdem setzten die USA auf Handelspartnerschaften mit Europa, um über Exporte die eigene Wirtschaft zu stützen.

  • Marshall war überzeugt, dass der Aufbau eines demokratischen und friedlichen Europas nicht ohne Hilfe gelänge. Sein Plan: Das European Recovery Program (ERP).

Der Plan

  • Waren, Maschinen, Sach- und Lebensmittel, techn. Unterstützung, finanzielle Zuschüsse und Darlehen in einem Gesamtwert von 13,3 Mrd.$ wurden 17 europäischen Ländern zur Verfügung gestellt.

  • Großbritannien erhielt mit ca. 3,5 Mrd. Dollar am meisten. Frankreich bekam ca. 2,8 Mrd. und Italien 1,5 Mrd.. An vierter Stelle folgte Westdeutschland mit 1,4 Mrd.. 1953 lief der Marshallplan aus.

  • Die tatsächlichen ökonomischen Impulse des Plans sind umstritten. Als sicher gilt, dass die Mittel, die ab 1948 nach D. flossen, den Aufschwung der 1950er Jahre beschleunigten, das "Wirtschaftswunder".

  • Das Hilfsprogramm gilt auch als erster Schritt zur Westintegration der Bundesrepublik und als wichtig für den Aufbau des europäischen Marktes. Die DDR war – wie andere Staaten im Einflussbereich der Sowjetunion – dazu angehalten, Hilfe aus dem Marshallplan abzulehnen.

Das Vorbild

  • Als Blaupause und politisches Schlagwort ist der Plan bis heute relevant.

  • So tritt z.B. eine internationale Initiative für eine gerechtere Globalisierung unter dem Namen "Global Marshall Plan" auf und der ehemalige dt. Entwicklungsminister Gerd Müller stellte 2017 einen "Marshallplan mit Afrika“ vor.

  • Auch wenn über Hilfe zum Wiederaufbau der Ukraine nach dem Ende des russischen Angriffskriegs die Rede ist, wird in den USA, aber auch auf EU-Ebene, immer wieder der Marshallplan als Vergleich herangezogen.

In unserer Mediathek findest Du kurze Filme aus den Jahren 1948 - 1953, die einen Eindruck geben, wie der Marshallplan dabei helfen sollte, den Europäer/-innen Demokratie zu "verkaufen":Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1142

Viele Grüße und ein schönes Pfingstwochenende- wir sind am Dienstag wieder da!
Deine bpb-Online-Redaktion

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