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Versailler Vertrag | bpb.de

Versailler Vertrag

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Die Unterzeichnung des Friedensvertrages im Schloss von Versailles. (© dpa - Bildarchiv)

Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg

Als "Versailler Vertrag" wird der Friedensvertrag bezeichnet, der nach dem Ersten Weltkrieg zwischen den Siegern Frankreich, USA, Großbritannien und Italien sowie dem besiegten Deutschen Reich geschlossen wurde. Er wurde im Pariser Vorort Versailles verhandelt und unterschrieben. Das Deutsche Reich verlor ein Siebtel seiner Fläche und zehn Prozent seiner Bevölkerung. Auch alle Kolonien gingen verloren. Außerdem mussten sogenannte Reparationen gezahlt werden. Das sind Entschädigungszahlungen für die Kriegskosten der Siegermächte. Das Deutsche Reich musste zudem seine Armee stark verkleinern.

Ein Plakat von 1919, das die im Versailler Vertrag deutschen Gebietsabtretungen und Reparationszahlungen aufzeigt und kritisiert. (© picture-alliance / akg-images)

Deutschland musste den Vertrag akzeptieren

Deutschland durfte nicht an den Verhandlungen über den Vertrag teilnehmen, musste den Vertrag aber annehmen. Weil dem Deutschen Reich und seinen Verbündeten die Schuld am Krieg zugewiesen wurde, lehnten viele Parteien und Menschen in Deutschland den Versailler Vertrag ab. Für die demokratische Weimarer Republik stellte der Friedensvertrag eine große Belastung dar. Die Gegner der Republik warfen den demokratischen Politikern vor, deutsche Interessen verraten zu haben, weil sie den Vertrag unterzeichnet hatten.

Lehren aus dem Vertrag

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den Siegermächten immer wieder gesagt, dass man viele Fehler, die mit dem Versailler Vertrag gemacht wurden, nicht wiederholen wolle. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde unter anderem darauf verzichtet, vergleichbar hohe Reparationszahlungen zu fordern wie nach dem Ersten Weltkrieg.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten