Ein zerstörtes Haus nach Angriffen in der Ostukraine am 26. Februar 2022. (© picture alliance / Photoshot | -)
Russland ist im Februar 2022 mit seinen Truppen in die Ukraine einmarschiert. Es ist Krieg in der Ukraine.
Vorgeschichte des Krieges
Die Ukraine war bis 1991 Teil der Sowjetunion (UdSSR). Seit ihrer Unabhängigkeit herrscht im Land sowie zwischen der EU, den USA und Russland Uneinigkeit, inwieweit die Ukraine sich außenpolitisch eher den westlichen Staaten oder dem Nachbarland Russland anschließen sollte.
Im Jahr 2013 verschärfte sich der Streit und es kam zu Protesten von Ukrainer/innen, die eine stärkere Annäherung an die EU wollten (Maidan-Bewegung). Die damalige Russland-freundlichen Regierung ließ die Proteste niederschlagen. Es kam zu einer Revolution und der ukrainische Präsident floh aus dem Land. Russland nutzte die Gelegenheit und übernahm die Kontrolle über die Krim-Halbinsel, wo der größte Teil der Bevölkerung russisch ist.
Im Osten der Ukraine sagten sich auch die Gebiete Luhansk und Donezk (Donbass-Region) los. Mit Gewalt versuchten Kämpferinnen und Kämpfer, die Loslösung dieser Region von der Ukraine zu erzwingen. Mit der Unterstützung des russischen Militärs kämpften sie gegen die ukrainische Armee.
Im Herbst 2021 brachte Russland Truppen in die Grenzregion zur Ukraine. Expertinnen und Experten befürchteten seitdem, dass Russland einen militärischen Angriff auf die Ukraine plante, auch weil Russland weitere Friedensgespräche ablehnte. Im Februar 2022 hat Russland die Gebiete Luhansk und Donezk in der Ostukraine als eigenständige Staaten anerkannt. Russland wollte auf diese Weise sein Einflussgebiet in der Ukraine vergrößern.
Ukraine und Nachbarländer. Die Halbinsel Krim gehört zur Ukraine. Mit Unterstützung der russischen Bevölkerungsmehrheit auf der Krim hat Russland 2014 die Halbinsel militärisch besetzt und zu einem Teil Russlands gemacht. Am 21. Februar 2022 hat Russland die Gebiete Luhansk und Donezk der Donbass-Region als eigenständige Staaten anerkannt. Im September 2022 wurden die südlichen Regionen der Ukraine um Cherson und Saporischschja von Russland völkerrechtswidrig zu russischem Gebiet erklärt. Die Gebiete wurden "annektiert". (© Stefan Eling)
Krieg
Am 24. Februar 2022 marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Damit hat Russland einen Krieg begonnen. Das war ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Ukraine verteidigt sich seitdem und kämpft gegen die russischen Truppen.
Die Vereinten Nationen, die Europäische Union und auch die deutsche Bundesregierung haben den Angriff Russlands auf das Nachbarland Ukraine scharf kritisiert. Viele Länder haben wirtschaftliche und finanzielle Strafen (Sanktionen) gegen Russland verhängt. Viele Staaten unterstützen die Ukraine mit Waffen und Hilfsgütern. Während des Krieges in der Ukraine sind viele tausend Menschen verletzt und getötet worden. Viele Häuser, Schulen und Fabriken wurden zerstört, Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen. Niemand weiß, wie lange dieser Krieg noch dauern wird.
Die Situation im Osten Europas
Im Osten und Nordosten grenzt die Ukraine an Russland, im Norden an Belarus. Im Westen grenzt sie an Polen, die Slowakei und Ungarn, im Süden an Rumänien und Moldau. Polen, die Slowakei, Ungarn und Rumänien sind Mitglieder des militärischen Verteidigungsbündnisses NATO. In der NATO gilt der Grundsatz, dass sich die Mitgliedsstaaten gegenseitig helfen, wenn ein Land angegriffen wird. Die Ukraine ist nicht Mitglied der NATO. Die NATO hat Truppen in osteuropäische NATO-Mitgliedsstaaten verlegt. Die NATO macht damit deutlich, dass sie die Grenzen ihrer Mitgliedsstaaten notfalls auch militärisch verteidigen wird. Soldaten werden von der NATO nicht in die Ukraine geschickt.
Mehr Informationen findest du in unserem Externer Link: Spezial Krieg in der Ukraine 2022.
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Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2023.