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Wasserstände in Flüssen und an Küsten | Deutschland in Daten | bpb.de

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Wasserstände in Flüssen und an Küsten

Paul Erker

/ 2 Minuten zu lesen

Im 19. Jahrhundert traten die Flüsse relativ selten extrem über die Ufer – zu Beginn des 20. Jahrhunderts allerdings häuften sich die Hochwasser in Deutschland.

Tabelle 3: Wasserstände von Flüssen (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Zentrale umwelt- und klimahistorisch relevante Datenreihen nehmen auf die Wasserstände in Flüssen und an den deutschen Küsten Bezug. Der enge Zusammenhang zwischen Temperaturzuwachs, Anstieg des Meeresspiegels und Ausmaß des Gletscherschwundes ist längst evident und diese Interdependenzen hinterlassen auch ihre Spuren in den historischen Veränderungen von Wasserhaushalt und Wassernutzung in Europa und in Deutschland.

Abbildung 3: Maximale und minimale Wasserstände - in cm (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Länger zurückreichende Rekonstruktionen der Wasserführung von großen deutschen Flüssen wie dem Rhein geben jedoch auf die große Frage danach, ob sich die Häufigkeit der Hochwasser-Ereignisse in den letzten Jahrzehntenund Jahrhunderten gesteigert hat, keine eindeutige Antwort. (siehe Tab 3, Abb 3) 

Seit etwa 1920 ist hier eine deutliche Zunahme von kritischen Pegelständen über 10 Metern zu registrieren, im Unterschied zum hochwasserarmen 19. Jahrhundert. Die Statistik zeigt eine Häufung von "Jahrhundert-Hochwassern" innerhalb nur weniger Dekaden. In längerer Perspektive jedoch relativiert sich das wiederum. Hochwasserreiche Perioden gab es auch schon im 16. und vor allem im 18. Jahrhundert.

Tabelle 4: Wasserstände Meere (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Interner Link: Rhein-Begradigung und deren Auswirkungen, verursachten in der Zeit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts einen erheblichen Anstieg des Flusswasserpegels mit zahlreichen Überschwemmungen. Die nachteilige Wirkung von Abholzungen und Flusskorrektionen war ein heiß diskutiertes Thema in dieser Zeit. Auf der Gegenseite lässt sich das Auftreten von Niedrigwasserperioden mit extrem geringen Wasserpegelständen und den entsprechenden Rückwirkungen auf die Verkehrsschifffahrt nachverfolgen. Auch hier zeigt sich für den Rhein eine deutliche Zunahme für die Zeit ab 1950. (siehe Tab 3)

Abbildung 4: Höchste Wasserstände Nordsee - Ostsee (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Entsprechende zeitliche Veränderungen lassen sich auch für die Wasserstände an den deutschen Küsten aufzeigen. Die seit 1874 verfügbaren Daten spiegeln sowohl für die Ost- wie die Nordsee eine vor allem seit etwa 1955 einsetzende Änderung des Tideverhaltens wider. (siehe Tab 4, Abb 4). Ab diesem Zeitpunkt steigen die Tidehochwasser signifikant an, was insgesamt zu einem außerordentlich starken Anstieg des Tidehubes um ca. 10 Prozent an den jeweiligen Küstenpegeln führt. Inwieweit diese dramatische Veränderung der Tidedynamik an den deutschen Küsten mit globalen Klimaveränderungen zusammenhängt und welche längerfristigen Umwelt- und Landschaftsveränderungen vor Ort damit verbunden sind, ist dabei noch strittig.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. dazu auch Knut Kaiser u.a. (Hrsg.):, Historische Perspektiven auf Wasserhaushalt und Wassernutzung in Mitteleuropa, Münster 2012.

  2. Vgl. dazu näher David Blackbourne: Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der deutschen Landschaft, München 2007, S. 104ff. und auch S. 260f.

  3. Vgl. dazu Jürgen Jensen/Christoph Mudersbach: Zeitliche Änderungen in den Wasserstandszeitreihen an den Deutschen Küsten, in: Berichte zur Deutschen Landeskunde, 81 (2007), S. 1 – 15, als www.bau.uni-­siegen.de/fwu/wb/forschung/publikationen/kliku_wasserst%C3%A4 nde.pdf (17.1.2014).

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apl. Prof. Dr., Historisches Seminar, Ludwig-Maximilians­Universität München - Umwelt, Klima und Natur