Tabelle 2: Produktivität im produzierenden Gewerbe (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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In Tabelle 2 und Abbildung 2 werden Reihen der Arbeitsproduktivität in der Industrie aufgezeigt. Das deutsche Produktivitätsniveau wird als Index mit dem Wert 100 dargestellt. Die Daten aller Länder zeigen die jährlichen Niveaus relativ zum deutschen gesehen. Da hier lediglich die in der Industrie aktiven Personen betrachtet werden, gibt der Indikator ein zutreffendes Bild der vergleichbaren Produktionseffizienz in den Ländern bezogen auf die Anzahl der involvierten Arbeiter. Für manche Länder war es aufgrund fehlender Daten nicht möglich, die vollständige Reihe der Produktivitätsentwicklung zu konstruieren. Trotzdem wird versucht, so viele vergleichbare Niveaus wie möglich zu präsentieren.
Vor 1950 lässt sich eine Produktivitätslücke zwischen den Vereinigten Staaten und anderen großen europäischen Industrienationen im Verhältnis 2 zu 1 beobachten. Diese Lücke kann bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgt werden und wurde durch die verschiedenen Ressourcen und Faktorausstattungen beiderseits des Atlantiks erklärt. In den USA waren Land und andere Inputmaterialien relativ großzügig und preisgünstig vorhanden, während sich Arbeit als relativ knapp und teuer erwies, was zu einem arbeitssparenden Produktionssystem führte. In der Zwischenkriegszeit gelang es dem Vereinigten Königreich und Deutschland nicht, diese Lücke zu schließen. Erst nach 1950 kam es zu einem Aufholtrend in den europäischen Ländern.
Abbildung 2: Produktivität im produzierenden Gewerbe (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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Wenn man Deutschland betrachtet, fällt auf, dass die deutsche Produktion bereits am Ende des 19. Jahrhunderts der des Vereinigten Königreichs ebenbürtig war. Die deutsche Produktionseffizienz wuchs vor dem Zweiten Weltkrieg schnell. In manchen Industrien wie der Metallproduktion, der Baumwollspinnerei und in der chemischen Industrie war es Deutschland sogar möglich, die Unterschiede zu den USA wettzumachen.
Auch heute, im Computerzeitalter, sind die USA immer noch führend in der Produktivität. Misst man jedoch Produktivität in Wertschöpfung pro Arbeitsstunde und nicht mehr pro Arbeiter, ändert sich das Bild. Die Lücke zwischen Deutschland und den USA schrumpft auf nur 14 Prozentpunkte (statt 48 Prozentpunkte), was bedeutet, dass die Lücke fast geschlossen ist. Der Grund liegt darin, dass deutsche Arbeiter viel weniger Stunden arbeiten als amerikanische. Während der Arbeitszeit ist deren stündliche Produktivität fast gleich, europäische Arbeiter haben jedoch mehr Freizeit. Diese Tatsache erklärt ebenfalls einen großen Teil des Unterschiedes beim Bruttosozialprodukt pro Kopf zwischen Deutschland und den USA. (siehe Tab 2, Abb 2)