Tabelle 5: Nachfragekomponenten des Bruttoinlandsprodukts (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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Bislang hat sich die Darstellung ausführlich mit der gesamtwirtschaftlichen Produktion und ihrer sektoralen Entstehung, also dem Angebot an Gütern und Dienstleistungen befasst. Im Folgenden liegt der Fokus darauf, wie und von wem das, was produziert wird, verwendet wird. Die produzierten Güter und Dienstleistungen können konsumiert, investiert oder exportiert werden. Während der Konsum volkswirtschaftlich eine letzte Verwendung von Waren und Dienstleistungen und damit ihre Vernichtung bedeutet, zielen Investitionen auf die Erneuerung und den Ausbau der Produktionsanlagen. Soweit sie die Interner Link: Abschreibungen übersteigen, führen sie zu einer Erhöhung des Kapitalbestandes, der das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft bestimmt und Ausdruck des technischen Fortschritts ist. Obwohl in diesem Zusammenhang vor allem die Nettoinvestitionen von Interesse sind, wurden ab 1950 die Werte für die Bruttoinvestitionen verwendet. Die folgende Darstellung beschränkt sich auf den Konsum, die Investitionen sowie auf die Ex- und Importe, die in laufenden Preisen erfasst und in Tabelle 5 als prozentuale Anteile am BIP dargestellt sind.
Abbildung 5: Nachfragekomponenten des BIP in jeweiligen Preisen (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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Abbildung 5 und 6 zeigen die einzelnen Nachfragekomponenten und ihren Anteil am BIP. Den größten Anteil an dieser Nachfrage hatte und hat der private Konsum, obwohl die private Konsumquote von etwa 85 Prozent im Jahr 1850 auf knapp 60 Prozent im Jahr 2012 zurückgegangen ist. Die privaten Konsumausgaben betragen im Jahr 2012 1 521,6 Milliarden Euro. Die nach dem privaten Konsum größte Komponente ist seit einigen Jahren der Export. Im Jahr 2012 beträgt der Wert der exportierten Waren und Dienstleistungen 1 362,6 Milliarden Euro, der der Importe bei 1 210,9 Milliarden Euro. Schaut man zurück in die Geschichte, dann sieht man, dass Im- und Export seit etwa 1880 in ihrer Größenordnung ungefähr den Investitionen
Abbildung 6: Die Nachfragekomponenten des BIP - in Prozent (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/
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Als letzte Nachfragekomponente bleiben die Investitionen. Sie sind, wie bereits oben erwähnt, entscheidend für das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft und damit für die Produktivität und die internationale Wettbewerbsfähigkeit. In der langfristigen Entwicklung der Investitionen lassen sich mehrere Epochen erkennen. Bis 1913 zeigt sich ein deutlicher Anstieg, der sich ab 1879 verstetigt. Nach 1929 brechen die Investitionen dramatisch ein, sie sind 1931 und 1932 sogar negativ, weshalb in der Abbildung für diese Jahre eine Lücke ist. Nach 1950 verzeichnen sie einen neuerlichen Anstieg, der aber spätestens 1980 deutlich weniger steil verläuft. Im Jahr 2012 haben die Investitionen in etwa die Größenordnung des staatlichen Konsums. So kann man in den vergangenen Jahrzehnten für Deutschland nicht nur eine Wachstumsschwäche, sondern auch eine Investitionsschwäche konstatieren, und dies, obwohl die Zinsen, also die Kosten der Investitionen, gegenwärtig so niedrig sind, wie noch nie in den vergangenen 200 Jahren (Vgl. den Interner Link: Beitrag zu Geld und Kredit von Richard Tilly in diesem Band).