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Folge 04: Wer verbreitet Fake News? | Bewegtbild und politische Bildung | bpb.de

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Folge 04: Wer verbreitet Fake News? Fake, Faker, Fakest: Wer steckt hinter all den Falschmeldungen?

Stanley Vitte

/ 4 Minuten zu lesen

Die Macher falscher Nachrichten haben unterschiedliche Interessen und Ziele, und oft ist es schwer diese genau zu benennen. Oft gibt es auch Überschneidungen zwischen verschiedenen Typen. Nicht alle sind Fake News, aber eins haben sie gemeinsam: sie nutzen das Internet geschickt und können enormen Schaden anrichten.

Wer verbreitet Fake News?

Webvideoreihe FakeFilter

Wer verbreitet Fake News?

Wer genau macht eigentlich Fake News und welche Interessen stecken dahinter? In 10 Folgen beschäftigt sich der Youtuber Mr. Trashpack mit sogenannten Fake News und verwandten Phänomenen und präsentiert praktische Tipps und Tools im Netz.



Fake mit Mission: Der politische Aktivist

Ob im Tierschutz, beim Wahlkampf oder im Kriegsfall: wann immer die Meinung der Menschen eine starke Rolle spielt, sind die Faker nicht weit. Um ihre Ziele zu erreichen, nämlich gesellschaftliche und politische Stimmungen in eine Richtung zu lenken, behelfen sie sich auch schon mal mit Übertreibungen echter News oder bleiben einfach gar nicht bei der Wahrheit. Besonders häufig ist zu beobachten, dass sich diese Art von Fake News gegen einzelne Menschengruppen richtet. Im Netz ist es auch schon vorgekommen, dass sogar reihenweise Menschen damit beauftragt wurden, unter falschen Namen Online-Diskussionen zu beeinflussen. In Kommentarspalten erwecken sie den Eindruck, dass die Öffentlichkeit mehrheitlich ihre Meinung vertritt, obwohl sie sich in der Minderheit befinden. Oder es werden Programme geschrieben, die automatisch Inhalte im Netz verteilen. Diese "Bots" erkennt man oft daran, dass sie in sehr kurzen Abständen zu denselben Themen posten – und daran, dass sie auf Fragen eher hölzern reagieren.

Kein Fake, aber auch keine News: Werbung, die wie Nachrichten präsentiert wird

Es gibt einige Netz-Phänomene, die schnell mit Fake News verwechselt werden können. Zum Beispiel ist Werbung in der Zeitung, im Radio oder im Fernsehen relativ deutlich gekennzeichnet, im Internet aber erkennt man Werbung manchmal erst auf den zweiten Blick: zum einen gibt es Webseiten, die wie News-Portale aussehen, aber letzten Endes nur Produkte verkaufen. Zum anderen gibt es Nachrichten-Seiten und Videoportale, die in ihren Texten und Clips auffällig oft einzelne Produkte zeigen oder erwähnen. Das nennt man Schleichwerbung.

Klicks als Business: Die Geschäftemacherin

Reißerische Links (© bpb)

Viele Webseiten finanzieren sich durch Werbung. Je höher die Klickzahlen, desto höher die Werbeeinnahmen. Dieses Prinzip führt dazu, dass manche Anbieter förmlich danach schreien, dass man ihre Beiträge klickt und teilt. Wenn reißerische Überschriften genutzt werden, Userinnen zu locken und ihre Neugier zu wecken, sind das an sich noch keine Fake News. Doch wenn Umfragen, exklusive Infos und "Breaking News" versprochen werden, kann das die Grenzen zu Fake News verschwimmen lassen. Die Lügen sind hier tatsächlich zweitrangig, es geht vielmehr ums Geldverdienen. Denn für manche Geschäftemacherinnen zählt die Wahrheit weniger als die Klickzahl. Deshalb erfinden oder verbreiten sie bereits bestehende Fake News und verdienen ihr Geld auf Kosten derer, die falsch informiert werden.

Phishing: Wer sich verklickt, hat schnell verloren

Phishing (© bpb)

In eine andere Richtung gehen Phishing-Mails. Die tollen Versprechen und brandeilige Warnungen kennt man nur zu gut: Ein afrikanischer Prinz will Billionen Dollar verschenken, eine russische Studentin möchte heiße Liebe machen, und ein Computerfachmann warnt vor gefährlichen Computerviren.



Malware (© bpb)

Man soll nur eben diesen einen Klick tätigen. Diese eine Datei öffnen. Das sind keine Fake News, aber natürlich trotzdem schädlich, denn hier geht es darum Eure Daten und Euer Geld zu bekommen. Oder es werden ohne Euer Wissen Programme installiert, die Euren Computern und Handys schaden können.

Spaßvogel: Ist Satire harmlos?

Satire-Webseiten (© bpb)

Und jetzt noch zu einem etwas anderen Fall: Satire. Seiten wie der Postillon, die Weltpresse oder die neue Rheinpresse sind gestaltet wie seriöse News-Seiten, aber hierbei handelt es sich um Satire. Sie ist manchmal nur als Scherz gemeint, manchmal aber auch eine Art Kommentar um uns zum Nachdenken anzuregen. Problematisch kann das dann werden, wenn Leute anfangen das zu glauben – und das passiert nicht selten. Viele dieser Seiten sind aber auch entsprechend gekennzeichnet, z. B. im Impressum oder im FAQ. Satire ist auch deswegen nicht einfach nur "Fake", da sie geschützt ist durch die Freiheit der Kunst und durch die Meinungsfreiheit. Als User geht es hier darum, zum Beispiel Ironie oder Überspitzungen auch tatsächlich als solche zu erkennen.

Filter-Tipps:

  • Viele wirklich "krasse News" werden nur veröffentlicht, weil jemand damit eine bestimmte Absicht verfolgt: Man will Eure Meinung beeinflussen, Euch zu Klicks und Käufen verführen oder an Eure Daten ran – und ab und an will man Euch auch veräppeln und zeigen, wie leicht Fake News für wahr gehalten werden.

  • Darum gilt, wann immer Ihr Zweifel an der Quelle habt: entweder Finger weg oder per Suchmaschine schnell überprüfen. Bald kennt Ihr die üblichen Verdächtigen und wisst, wen Ihr ernst nehmen könnt und wen besser nicht.

Quellen:

Veronika Völlinger: Wie die NPD auf Instagram Propaganda macht. Externer Link: http://www.bento.de/politik/hatespeech-auf-instagram-wie-npd-und-identitaere-bewegung-propaganda-machen-413631/

Stefan Winterbauer: Die neue Pegida-Presse. Wie Querfront-Medien sich ihr krudes Weltbild zurechtbiegen. Externer Link: http://meedia.de/2015/11/26/die-neue-pegida-presse-wie-querfront-medien-sich-ihr-krudes-weltbild-zurechtbiegen/

Markus Linden: Die Stimmen des digitalen Untergrunds. Externer Link: https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/die-stimmen-des-digitalen-untergrunds-1.18627359

Mats Schönauer: Einzelfall-Map. Kartenlegen mit kriminellen Ausländern. Externer Link: http://uebermedien.de/11488/kartenlegen-mit-kriminellen-auslaendern/

Samanth Subramanian: Inside the Macadonian fake-news complex. Externer Link: https://www.wired.com/2017/02/veles-macedonia-fake-news

Ben Schreckinger: World War Meme. Externer Link: http://www.politico.com/magazine/story/2017/03/memes-4chan-trump-supporters-trolls-internet-214856

Stanford History Education Group: Evaluating information. The cornerstone of civic online reasoning. Externer Link: https://sheg.stanford.edu/upload/V3LessonPlans/Executive%20Summary%2011.21.16.pdf

Terrence McCoy: For the 'new yellow journalists,' opportunity comes in clicks and bucks. Externer Link: https://www.washingtonpost.com/national/for-the-new-yellow-journalists-opportunity-comes-in-clicks-and-bucks/2016/11/20/d58d036c-adbf-11e6-8b45-f8e493f06fcd_story.html?utm_term=.ed51a98791cd

Saferinternet.at: Internet-Betrug.Externer Link: https://www.saferinternet.at/internet-betrug

Craig Charles Haley: The difference between satire and fauxtire. Externer Link: http://www.thatsfake.com/the-difference-between-satire-and-fauxtire/

Alle Links wurden zuletzt abgerufen am 27.6.2017.

Zum Zwecke der Gleichstellung wird in unseren Texten frei zwischen Genderformen gewechselt.

Fussnoten