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Visionen einer neuen Medienkompetenz. Herausforderungen durch die digitale Revolution | bpb.de

Visionen einer neuen Medienkompetenz. Herausforderungen durch die digitale Revolution "Alles wird anders – schneller als gedacht."

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Welche Kompetenzen müssen wir unseren Kindern heute vermitteln, damit sie auch in einer sich immer schneller verändernden Welt ihre Potenziale entfalten können und welche Voraussetzungen braucht es dafür in Bildung und Gesellschaft? Diesen Fragen widmete sich Anke Domscheit-Berg in ihrem Vortrag.

Anke Domscheit-Berg ist der Meinung, wir befinden uns in einer "spannenden Zeit", nämlich an der Schnittstelle zwischen der zweiten und der dritten Revolution, in der sich Innovationen schneller etablieren als früher. Daraus resultiert für sie, dass sich u.a. der Arbeitsmarkt qualitativ und quantitativ stark verändern werde. Deshalb entstünden heute in anderem Maße neue Jobs, für bleibende Berufe würden andere Kompetenzen benötigt. So würden durch Innovationen im 3D-Druck, Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotern im Gesundheitswesen, in kreativen Berufen, Verkehr & Logistik und sonstigen Dienstleistungen schon jetzt Arbeitnehmer ersetzt.

Zum Umgang mit unserer digitalen Welt wirft Domscheit-Berg neue Ethik- & Wertefragen auf: Sie widmet sich Themen wie autonome Waffenroboter, Sex-Roboter (in Kinderform?), diskriminierende Algorithmen, Verschmelzung von Mensch und Maschine (als Ersatz oder als grenzenloses Update), DNA-Basteln sowie Respekt und Empathie nur in der Offline-Welt. Gesellschaftlichen Folgen, z.B. das Ausstreben der Erwerbsarbeitsgesellschaft, lebenslanges Lernen als Muss und Informations-Overload, steht sie kritisch gegenüber und weist darauf hin, dass wir uns auf eine Zukunft vorbereiten müssen, die wir noch nicht kennen. Es gelte deshalb, ein solides Wertegerüst der jungen Menschen zu fördern und Veränderungen als Chance zu sehen.

Das Erlernen von Programmiersprachen befürwortet Domscheit-Berg stark, da dies die "Grundsubstanz der digitalen Gesellschaft" sei und damit Meta-Kompetenzen erlernt würden. Außerdem sollen Schulen nach innen und außen geöffnet werden. Andere Lernorte, wie FabLabs, sollten aufgesucht werden, um das Selbstbewusstsein der Kinder dadurch zu fördern, dass sie Technik beherrschen können. Außerdem sei es sinnvoll, neue Lehrmaterialien zu verwenden und das Spezialwissen der Schüler zu nutzen und sie als Lehrer einzusetzen. Diese Reformen seien notwendig, da in ihren Augen das Bildungssystem die Jugend zu wenig auf die ungewisse Zukunft vorbereite.

Fussnoten