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Vernetztes Erinnern | Vernetztes Erinnern | bpb.de

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Vernetztes Erinnern

Redaktion

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Zur jüngeren deutschen Geschichte sind unterschiedliche Erinnerungskulturen auszumachen: Dazu gehören Erinnerungsorte, -techniken, -formate, -formen und -gemeinschaften, in die jede Form historischen Denkens und Lernens eingebettet ist. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich unsere Erinnerungskultur mit und durch Digitalisierung verändert. Sind wir auf dem Weg zum vernetzten Erinnern? Welche Rolle spielt dabei digitales Historytelling?

(dr. shordzi/ Flickr/ bearbeitet ) Lizenz: cc by/2.0/de

Aufarbeitung, Erinnerungsarbeit, Geschichtsbewusstsein: der Umgang mit der Vergangenheit spielt in der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Gegenwart Deutschlands eine zentrale Rolle. Insbesondere im Zusammenhang mit der jüngeren deutschen Geschichte – den Weltkriegen, dem Holocaust, der deutsch-deutschen Teilung und der Wiedervereinigung – sind unterschiedliche Erinnerungskulturen auszumachen. Dazu gehören Erinnerungsorte (die nicht nur als begehbare Orte verstanden werden können), -techniken, -formate, -formen und -gemeinschaften.

Der Themenschwerpunkt Interner Link: Vernetztes Erinnern knüpft an all diese erinnerungskulturellen Settings an, in die jede Form historischen Denkens und Lernens eingebettet ist.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich unsere Erinnerungskultur mit und durch Digitalisierung verändert. Sind wir auf dem Weg zum vernetzten Erinnern?

Vernetztes Erinnern bietet dabei zwei Aspekte – einmal das Erinnern mit digitalen Tools und einmal das Verweben verschiedener Narrative durch die jüngsten Migrationsbewegungen. Wie funktioniert die Vermengung unterschiedlicher Erinnerungen sowohl technisch als auch inhaltlich? Wie verändern Digitalisierung, Flucht und Migration unser Erinnern?

Auch das Gedenken an den Holocaust verändert sich in der digitalen Welt. Wir wollen uns anschauen, wie digital insbesondere die Holocaust Education geworden ist, wo die Grenzen der digitalen Auseinandersetzung mit der Shoah liegen und wie sich traditionelle Formen und Orte des Erinnerns wie Gedenkstätten im Zuge der Digitalisierung öffnen können.

Storytelling – Modewort der Medienbranche oder alte Kulturtechnik?

Ein weiterer großer Teilaspekt des vernetzten Erinnerns und der historisch-politischen Bildung ist die Frage nach Narrationen: Wie die Digitalisierung das Erzählen in der Bildung verändert und vor allem, ob das Geschichtenerzählen eine geeignete Methode für die Vermittlung von historischen Zusammenhängen ist, erkunden wir auf diesen Seiten.

Unter dem Schlagwort "Storytelling" (engl. für "(Geschichten)Erzählen" bzw. "Erzählkunst") werden mittlerweile vor allem journalistische Weblogs und Social Media Kanäle wie Facebook und Twitter für kreative, unterhaltsame, aber auch informative Erzählformate genutzt: Beispiele hierfür sind die preisgekrönten Web-Reportagen Externer Link: Snow Fall (New York Times, 2012) und Externer Link: Die Narbe der Stadt (Berliner Morgenpost, 2014). Wie diese Form des multimedialen und interaktiven Storytelling im historisch-politischen Bildungskontext zum Einsatz kommen kann, zeigt u. a. das Twitter-Projekt Externer Link: @9nov38 zum Novemberpogrom 1938.

Neu am digitalen Erzählen sind vor allem die Reichweite und die Verknüpfung unterschiedlicher Medien: Texte, Fotos, Videos und Audios können im digitalen Raum auf ganz neue Weise zu Geschichten verknüpft werden. Die so entstehenden Formate lassen sich mit nur einem Klick teilen und weiterverbreiten, können kommentiert und ergänzt werden.

Die dahinterliegende Kulturtechnik ist jedoch uralt: "Seit die Menschheit sich sprachlich artikulieren kann, gibt es auch Storytelling", so der Kultur- und Medienforscher Dr. Steffen Damm (FU Berlin) im Werkstatt-Interview. Das Erzählen von Geschichten diente laut Damm schon immer sowohl der Unterhaltung als auch der Weitergabe von Erfahrungen und Wissen.

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