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Bloggen im Unterricht: "Die Lernenden sind über sich hinausgewachsen"

Annie Berend

/ 3 Minuten zu lesen

Im ersten Werkstatt-Bildungssalon des Jahres drehte sich alles um das Thema "Blogs in der Bildungsarbeit". Sie konnten nicht teilnehmen? Kein Problem. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zum Nachlesen zusammengefasst und mit der Lehrerin Daniela Wolf über ihr Blog-Projekt "twentyninepoets" gesprochen.

Bloggen kann jeder! Das haben wir bei unserem ersten Bildungssalon diesen Jahres gelernt (JaneMarySnyder / bearbeitet / Externer Link: Pixabay / Externer Link: Lizenz CC0).

Wie können Blogs in der Bildungsarbeit genutzt werden? Wie kann ein Blog-Projekt mit Schülerinnen und Schülern konkret aussehen? Und worauf muss ich achten, wenn ich selber ein solches Projekt auf die Beine stellen möchte? Diesen Fragen widmete sich der Bildungssalon der Werkstatt, bei dem die Medienpädagogin Externer Link: Christine Kolbe und die Lehrerin Daniela Wolf den etwa 20 Teilnehmenden die Welt des unterrichtsbezogenen Bloggens näher brachten.

Gemeinsam mit einer 10. Klasse stellten beide zusammen im Rahmen des Deutschunterrichts am Berliner Albrecht-Dürer-Gymnasium das Projekt Externer Link: twentyninepoets auf die Beine. Dabei setzten sich ihre Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Großstadtlyrik auseinander. Sie näherten sich dem Thema mit selbstgedrehten Videos, über die Erstellung von GIFs bis hin zu selbstgeschriebenen Gedichten. Dokumentiert wurden die multimedialen Ergebnisse nicht wie gewöhnlich in einem Schulheft, sondern auf einem gemeinsamen Blog.

Christine Kolbe begleitete mit ihren medienpädagogischen Kenntnissen das Projekt als Beraterin und Moderatorin für die Berliner Medienwerkstatt Externer Link: Vincentino e. V., während Daniela Wolf zum ersten Mal einen Blog in diesem Umfang in ihrem Unterricht einsetzte. Beim Bildungssalon berichtete sie von ihren Erfahrungen, zum Beispiel über die Reaktionen der Jugendlichen auf das Projekt:

Bloggen im Unterricht - Die Lernenden sind über sich hinausgewachsen

Christine Kolbe betonte, dass digitale Räume – entgegen häufiger Darstellungen – nicht unbedingt eine Bedrohung für Jugendliche sein müssen, sondern eine wertvolle und reichhaltige Lebensrealität darstellen und dass die Beschäftigung mit digitalen Medien in der Schule aus ihrer Sicht unvermeidlich ist. Es sei wichtig, dass sich Jugendliche reflektiert im Internet ausprobieren können. Die Arbeit mit Blogs stelle insbesondere eine Möglichkeit der Sensibilisierung für eigene und fremde Netzinhalte dar.

Sie empfahl, bei der Arbeit mit Blogs im Unterricht "Stolpersteine" als Anlass für die Auseinandersetzung mit Netzthemen zu nutzen. "Stolpersteine" seien Situationen, in denen ein konkretes Problem oder eine Frage auftrete, woraufhin Themen wie das Urheberrecht oder die Datensicherheit exemplarisch erörtert werden können. Die Jugendlichen würden dadurch im Laufe des Projekts automatisch mit der Netzkultur vertraut und entwickelten eine ausgeprägte Medienkompetenz. Ähnliches beobachtete Daniela Wolf bei ihrem Blog-Projekt und sie stellte bei den Schülerinnen und Schülern darüber hinaus auch eine Entwicklung auf persönlicher Ebene fest:

Bloggen im Unterricht - Die Lernenden sind über sich hinausgewachsen

Christine Kolbe berichtete von ihren vorangegangenen Projekten Externer Link: Bloggen mit Brecht und Externer Link: FAUST – Der Tragödie erster Blog, dass die Schülerinnen und Schüler bereits eine große Expertise in der Bedienung von Hard- und Software mitbringen, die den Einstieg in Blog-Projekte erleichtere. Mit dieser Voraussetzung lasse sich ein Blog-Projekt in jedem Fach, jeder Klassenstufe und jeder Schulform realisieren, sogar interdisziplinäre Projekte seien denkbar.

Dabei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass das behandelte Thema Entwicklungspotenzial hat, damit der Blog regelmäßig mit Beiträgen bestückt werden kann. Weitere Faktoren, die zu berücksichtigen sind, hat Daniela Wolf zusammengefasst:

Bloggen im Unterricht - Die Lernenden sind über sich hinausgewachsen

Neben vielen hilfreichen Tipps gab es beim Bildungssalon die Gelegenheit, eine Anwendung zur Erstellung von Blogs (WordPress) gemeinsam kennenzulernen. Außerdem fand ein Austausch unter den Teilnehmenden zu bisherigen Erfahrungen mit Blogs und allgemein zum Einsatz digitaler Medien in der Schule statt. So berichtete eine Lehramtsstudentin beispielsweise, dass im Rahmen ihres Studiums keinerlei Bezug auf die Nutzung digitaler Medien im Unterricht genommen werde und sie sich eigenständig um den Erwerb solcher Kenntnisse kümmern müsse.

Haben Sie Lust bekommen, ihr eigenes Blog-Projekt im Bildungskontext zu starten? Sie wissen nicht, wie Sie das anpacken sollen? In unserem Interner Link: How-to erklärt Christine Kolbe, wie Sie in zehn Schritten zum eigenen Blog kommen.

Annie Berend studiert im Bachelor Kulturwissenschaft sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Bremen mit einem kurzen Aufenthalt an der Université d’Avignon et des Pays de Vaucluse. Im Rahmen und auch außerhalb ihres Studiums interessiert sie sich für Digitale Bildung und Projekte der Medienkompetenzvermittlung. Die Redaktion der Werkstatt der bpb unterstützt sie seit Januar 2017.