Interview
Das Wahl-O-Mat-Interview mit einem/einer Prominenten bzw. Politiker/in versucht einem Interviewgast einen Gesprächsraum zu schaffen, in dem er seine Haltung, sein Meinungsspektrum und seine Beweggründe auffächern kann.Wahl-O-Mat Interview
Zielgruppe: | Zuhörer/innen bei einer Veranstaltung oder im lokalen Rundfunk; Leser/innen eines Pressegesprächs |
Beteiligte: | Kompetente Gesprächspartner/innen wie z.B. Wahlkandidatinnen und -kandidaten bzw. Lokalpolitiker/innen, Journalisten oder Experten |
Ziel: | Ziel des Interviews ist es, auf der Grundlage der Wahl-O-Mat-Thesen die Positionen und Vorstellungen eines Gesprächspartners bzw. einer Gesprächspartnerin kennenzulernen. |
Aufwand: | technisch gering, organisatorisch mittel, personell gering |
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Das Wahl-O-Mat-Interview mit einem/einer Prominenten bzw. Politiker/in ist – anders als die Podiumsrunde – weniger auf die Konfrontation unterschiedlicher Meinungen angelegt, sondern versucht einem Interviewgast einen Gesprächsraum zu schaffen, in dem er seine Haltung, sein Meinungsspektrum und seine Beweggründe auffächern kann.
Der Wahl-O-Mat liefert dabei den Leitfaden für das Gespräch. Der Reiz und die Spannung dieses Szenarios besteht in der Wechselwirkung zwischen dem freien, individuellen Gespräch und den strengen Spielregeln des Wahl-O-Mat: Der Gast kann zu jeder These seine persönliche Meinung äußern und Differenzierungen darlegen. Dennoch verlangt der Wahl-O-Mat von ihm eine eindeutige Positionierung zu einer konkreten These.
Wird das Interview öffentlich geführt, so sollte eine geplante Zuschauerbeteiligung im Anschluss an den Wahl-O-Mat-Durchlauf stattfinden. Die Dramaturgie des Interviews ermöglicht zunächst eine ausgewogene Behandlung aller Themengebiete.
Infoblatt Wahl-O-Mat Moderation
RolleDie Rolle des Moderators/der Moderatorin beim Wahl-O-Mat-Durchlauf mit Gästen ist die eines Dramaturgen. Sie/er darf einerseits den gesamten Spannungsbogen, der auf das Wahl-O-Mat-Ergebnis zielt, nicht verlieren. Andererseits muss sie/er darauf achten, nicht zu schnell vorzugehen und genügend Raum für die inhaltlichen Ausführungen zuzulassen.
Sie/er muss dafür immer drei "Akteure" im Blick behalten: die Gesprächspartner, den Wahl-O-Mat und das Publikum.
Bei einem Einzelgespräch steht der/die Interviewer/in selbst im Gespräch mit dem Gast und befragt ihn zu den jeweiligen Thesen.
Bei einem Gespräch mit zwei oder mehreren Gästen wird der moderierende Aspekt stärker: die Gäste sollen möglichst miteinander ins Gespräch über die anstehende These gebracht werden.
Ablauf
Beim Interview bzw. Gespräch mit mehreren Personen zum Wahl-O-Mat liest der/die Interviewer/in jeweils die These vor und bittet den Gast / die Gäste um eine Stellungnahme. Ist der/die Interviewer/in gut auf die Gäste vorbereitet, kann sie/er auch gezielter nachfragen.
Weitere Tipps für die Moderation
- Versuchen Sie nicht, Ihre Gesprächspartner/innen während eines Durchlaufs zu beeinflussen.
- Achten Sie darauf, dass der Fokus des Interesses zwar auf der größten Übereinstimmung mit einer Partei liegt, dies aber nur einen Teil des Wahl-O-Mat-Ergebnisses darstellt. Die Betrachtung der Übereinstimmungen bzw. Differenzen mit den weiteren Parteien ist häufig ebenso spannend.
- Weisen Sie darauf hin, dass in der Detailansicht das individuelle Ergebnis für die einzelnen Thesen nachvollzogen werden kann und die Parteien hier Erläuterungen zu ihren jeweiligen Positionen hinterlegt haben.