Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Abteilung XXII - Die Stasi und der westdeutsche Rechtsextremismus | bpb.de

Abteilung XXII - Die Stasi und der westdeutsche Rechtsextremismus 51. bpb:forum vom 3. März 2020

von: Andreas Förster

Die Stasi warf nicht nur ein Auge auf vermeintliche und echte Bedrohungen im Innern der DDR. Sie beobachtete auch genau, was in der Bundesrepublik passierte. Besonders im Fokus stand dabei: Der westdeutsche Rechtsextremismus. Andreas Förster berichtet von seinen Recherchen in den Archiven des MfS.

Inhalt

Angesichts des rechtsextremistischen Anschlags auf die Synagoge von Halle, des Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und den bis heute offenen Fragen zum NSU-Komplex geriet auch die Geschichte des Rechtsextremismus in Deutschland stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Ein dabei noch recht gering ausgeleuchtetes Kapitel handelt vom Blick des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR auf die westdeutsche Neonaziszene. Der Journalist und Experte für Nachrichtendienste Andreas Förster hat mit seinem Buch "Zielobjekt Rechts" die Aktivitäten der Stasi in diesem Bereich aufgearbeitet. Seine These: Die Stasi agierte keineswegs nach der Prämisse "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". Vielmehr setzte sie große Teile einer Organisationseinheit auf den westdeutschen Rechtsextremismus an – der Abteilung XXII. Der Grund: Die Führung der Stasi machte sich ernsthaft Sorgen um die innere Sicherheit der DDR, die sie durch den erstarkenden westdeutschen Rechtsextremismus und dessen Verbindungen in die DDR gefährdet sah. Das Motiv, Propaganda gegen eine vermeintlich gegenüber dem Rechtsextremismus zu nachlässige agierende Bundesrepublik zu betreiben, lässt sich den Akten des MfS laut Förster hingegen nicht entnehmen.

Wie gestaltete sich die Arbeit der Stasi gegen westdeutsche Rechtsextremisten? Worin sah sie die größten Bedrohungen? Wie gerechtfertigt waren die Sorgen? Andreas Förster ging diesen und anderen Fragen in seinem Vortrag nach und stand anschließend für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung.

Mehr Informationen

  • Produktion: 03.03.2020

  • Spieldauer: 108 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Andreas Förster für bpb.de

Sie dürfen den Text unter Nennung der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 und des/der Autors/-in teilen.
Sie wollen einen Inhalt von bpb.de nutzen?