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„Verdeckte Fotografie“ nannte die Stasi ihre heimlichen Aufnahmen aus Kameras, die in einer Vielzahl von Verstecken – im Stasi-Deutsch „Kameramasken“ – verborgen waren: sei es in Vogelnistkästen, Benzinkanistern, Herrengelenkhandtäschchen, Aktenordnern, Kaffeemaschinen oder Skihandschuhen. Der Kölner Kamerasammler Detlev Vreisleben erläutert eine Reihe der benutzten Techniken, unter anderem einen „Beobachtungskomplex“, mit dem konspirativ in Hotelzimmern gefilmt werden konnte. 100 dieser Spezialgeräte wurden gebaut. Ebenso unvorstellbar war für viele Bürger damals, wie ausgefeilt die Technik der Infrarotkameras bereits war: oft in Eigenentwicklung der Stasi, um auch nachts fotografieren zu können. Umfassende Testbildserien sind in den Stasi-Unterlagen ebenso dokumentiert wie Spitzelbilder aus allen Lebenslagen. Zu sehen sind außerdem Ausschnitte aus heimlich gefilmten Verhören oder Büroüberwachungen. Auch Wohnungen wurden gezielt präpariert: Die Tarnung der Kameras erfolgte in der Regel nach einem Musterbauplan der Stasi und war so banal, dass niemand damit rechnete. Das Objektiv wurde in einem Regal hinter billigen Ölbildrepliken versteckt. Auf der Rückseite der Wand – oft in einer kleinen Kammer oder Küche – war die Kamera im unauffälligen Hängeschrank verborgen oder direkt in die Wand montiert.
Die Dokumentation „FEINDBILDER“ zeigt in 12 Kapiteln umfangreiches Originalmaterial aus den Bild- und Videoarchiven der DDR-Staatssicherheit.
Weitere Informationen
Kamera: Markus Stockhaus, Holger Eckermann
Schnitt: Anne Berrini, Karin Bölling, Holger Kulick
Didaktisches Material: Petra Anders
Produktion: 12.2006
Spieldauer: 00:15:10
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung