Alters- und Geschlechtsstruktur
Menschen mit Migrationshintergrund waren 2017 im Durchschnitt 35,4 Jahre alt und damit wesentlich jünger als Menschen ohne Migrationshintergrund (46,7 Jahre). Die Alterspyramide zeigt, dass bei Zuwanderinnen und Zuwanderern – also bei Menschen mit eigener Migrationserfahrung – die Gruppe der 25- bis 49-Jährigen besonders stark vertreten ist. Rund 49 % aller Personen mit Migrationserfahrung gehörten 2017 dieser Altersgruppe an. Bei Personen ohne eigene Migrationserfahrung – also den in Deutschland Geborenen – waren die unter 15-Jährigen mit 55 % aller Personen ohne Migrationserfahrung die stärkste Gruppe.
Das niedrigere Durchschnittsalter der Migrantinnen und Migranten beeinflusst viele soziodemografische Eigenschaften dieser Bevölkerungsgruppe: Es gibt mehr Ledige, mehr Menschen in schulischer oder beruflicher Ausbildung und weniger Rentnerinnen und Rentner. Dies muss bei der Interpretation von Statistiken berücksichtigt werden. Auch der höhere Männeranteil in der ausländischen Bevölkerung (53,5 % gegenüber 49,0 % bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund) resultiert zumindest teilweise aus dem niedrigeren Durchschnittsalter und dem generellen Männerüberschuss in jüngeren Altersgruppen. Auch die überproportionale Zuwanderung von ledigen Männern im erwerbsfähigen Alter trug zum Männerüberschuss bei. Insgesamt gibt es große Unterschiede im Geschlechterverhältnis nach Herkunftsländern. Am höchsten war 2017 der Männeranteil bei Personen aus Israel (68 %), gefolgt von den nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Libyen und Tunesien (jeweils 65 %) sowie Syrien (63 %); am niedrigsten bei Personen aus Thailand (25 %), den Philippinen (27 %) und Finnland (35 %).