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Halal | bpb.de

Halal

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

"Halal" Lebensmittel sind Speisen, die für Muslime erlaubt sind. "Halal" ist Arabisch und heißt "rein". (© picture alliance)

Begriffserklärung

Als „halal“ (auf Deutsch „rein“ und „erlaubt“) bezeichnet man alle Dinge, die nach dem Recht des Islam zulässig und erlaubt sind. In den heiligen Schriften des Islam, dem Koran und der Sunna, wird das genau festgelegt. Große Bedeutung für das alltägliche Leben der Muslime haben dabei die Essensvorschriften. Danach ist alles halal, was nicht ausdrücklich verboten ist. Alle verbotenen und unzulässigen Lebensmittel werden als „haram“ bezeichnet. Nicht verzehrt werden sollen zum Beispiel Schweinefleisch oder Alkohol. Auch Produkte, für deren Herstellung nicht erlaubte Mittel verwendet wurden, sollen nicht gegessen werden.

Gummibärchen

Bei der Herstellung der meisten Gummibärchen wird Gelatine verwendet, die unter anderem aus der Haut von Schweinen hergestellt werden. Deshalb sind solche Gummibärchen nicht halal. Viele gläubige Muslime essen diese Gummibärchen deshalb nicht. Es gibt aber auch Gummibärchen, die mit Gelatine aus Rindfleisch hergestellt werden. Diese sind halal.

Halal essen

Viele Muslime richten sich beim Essen genau nach den Vorschriften des Islam. Lebensmittel, die sie kaufen, müssen deswegen halal sein. Es gibt Siegel und Zertifikate mit dem Wort „halal“, die auf Verpackungen stehen. Darauf verlassen sich Muslime und hoffen, dass es stimmt. Auch wie die Tiere gelebt haben und wie sie gestorben sind, spielt eine wichtige Rolle. Besonders über das Schlachten der Tiere (man nennt das „Schächten“) gibt es im Islam bestimmte Vorschriften. In Deutschland ist es grundsätzlich verboten, Tiere ohne Betäubung zu töten. Aus religiösen Gründen können aber Ausnahmegenehmigungen erteilt werden.

Auch in anderen Religionen

Vorschriften zum Essen gibt es in vielen Religionen. Meistens hat das Gründe, die lange zurück in der Geschichte liegen. Viele Juden essen zum Beispiel nur Lebensmittel, die „koscher“ sind. Hindus essen kein Rindfleisch, weil für sie Kühe heilig sind. Im Christentum gibt es zwar keine Speiseverbote. Aber der Brauch des Fastens in der Zeit vor Ostern oder die Gewohnheit vieler Christ/-innen, an Freitagen nur Fisch zu essen, zeigen, dass es auch in dieser Religion Traditionen gibt, die sich mit dem Essen beschäftigen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten