Buchmarkt: Vom Buch zum E-Book
Historische Statistiken zeigen: Gedruckte Bücher wurden im Laufe der letzten 200 Jahre zum selbstverständlichen Alltagsgegenstand.In vielen Aspekten entsprechen Entwicklungen der Buchproduktion den Befunden der Pressegeschichte. (siehe Tab 2)


Nach dem Krieg sorgten die Alliierten für eine strenge Kontrolle, Verlage wurden nur über ein Lizenzsystem wieder genehmigt. Der Buchmarkt entwickelte sich bis zum Anfang der 1980er Jahre positiv: Der Umsatz verfünffachte sich von 1960 bis 1984.
In der SBZ wurden schon im Juli 1945 drei politisch erwünschte Verlage gegründet. Hier und später in der DDR unterlag die Buchproduktion einer starken, wenn auch nicht gleichmäßigen Zensur. Das staatlich gelenkte Buchwesen verstand sich in seiner Vertriebsform als Volksbuchhandel mit stark subventionierten Preisen, der zu hohen Produktionszahlen nach ideologischen Vorgaben führte. Einschnitte zeigten die wechselnden Restriktionen des Systems. Dies galt vor allem für die Folgen des 11. Plenums des ZK der SED im Dezember 1965 ("Kahlschlagplenum"), als die Titelproduktion von noch 7 400 1966 auf 5 300 im Folgejahr sank. (siehe Abb 2)
Nach der Wiedervereinigung blieb das Buch ein zentrales Medium, auch wenn schon bald der Strukturwandel zu spüren war. Der Buchmarkt differenzierte sich, Titelimporte nahmen zu. Zunehmend entsteht zudem durch andere Formate eine Medienkonkurrenz. Dies drückt sich zum Beispiel im zunehmenden Anteil elektronischer Publikationen, beispielsweise E-Books, aus. Die Leitfunktion des Printmediums Buch scheint in dieser Hinsicht gebrochen, die Umsatzzahlen belegen aber gleichwohl eine – kontinuierliche, wenngleich langsame – Steigerung der Umsätze.