Bestimmungsfaktoren des Wohnungswesens
Angebot und Nachfrage prägen den Wohnungsmarkt. Boden ist zwar immobil, allerdings kann der Staat über die Verfügbarkeit von Bauland das Angebot steuern. Die Nachfrage ist durch diverse Faktoren bestimmt, u.a. durch die demographische Entwicklung.Bauen und Wohnen werden im Wesentlichen von den vorgelagerten Bodenmärkten, den Gegebenheiten der Bauwirtschaft, den Kapitalverhältnissen und der Beschaffenheit der Nachfrage bestimmt. Da der Boden immobil, nicht vermehrbar und nicht reproduzierbar ist, ist die Verfügbarkeit bzw. der Ausweis von Bauland wichtig. Von der Gesamtfläche der alten und neuen Bundesländer wurden 1989/90 rund 11,5 Prozent als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt, 55 Prozent waren landwirtschaftliche, 29 Prozent Wald, 2 Prozent Wasser und 2,5 Prozent sonstige Fläche. Die Preise für baureifes Land stiegen beispielsweise 1980 bis 1992 von umgerechnet 42 auf 64 Euro/Quadratmeter – ein Anstieg um 52 Prozent. Im selben Zeitraum stieg der Preisindex für Wohngebäude um 50, der Lebenshaltungskostenindex um 39 Prozent.[1] Die Kommunen haben vielfältige Möglichkeiten, die Menge des verfügbaren Baulandes und die Baulandpreise zu beeinflussen, beispielsweise durch Erschließung und Vorratspolitik. (siehe Abb 4)

Auf dem Kapitalmarkt wirken zahlreiche Faktoren: neben den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der Eigenfinanzierung (auch über Bausparen, Arbeitgeber-, Verwandten-, Mieterdarlehen etc.), der (kurz-, mittel-, langfristige) Zins sowie die überaus vielfältigen, differenzierten Möglichkeiten der öffentlichen Hand zur Steuerung und Subventionierung. (siehe Tab 4)
