Handreichungen und Fachbeiträge
Tipps für den pädagogischen Umgang mit islamistisch geprägten Anschlägen
– Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg –
Der Fachbeitrag gibt pädagogischen Fachkräften Anregungen und Tipps für Gespräche mit Schülerinnen und Schülern im Kontext der jüngsten islamistischen Anschläge in Europa.
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li.hamburg.de
Falsche Signale. Zunehmender Islamismus an Schulen?
– ufuq.de –
Was haben die Konflikte im Klassenzimmer tatsächlich mit islamistischer Radikalisierung zu tun? Ein Kommentar von ufuq.de-Co-Geschäftsführer Dr. Jochen Müller.
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ufuq.de
Verdacht auf Radikalisierung in der Schule: Verschwiegenheits- und Meldepflichten
– ufuq.de: Interview mit Kaja Deller und Konstantin Welker –
Im Gespräch beschreiben Kaja Deller und Konstantin Welker die Rechte und Pflichten, die bei der Weitergabe von Informationen über Schülerinnen und Schüler zu beachten sind, wenn der Verdacht auf Radikalisierung besteht. Unter anderem geht es um die Abwägung von Verschwiegenheits- und Offenbarungspflichten.
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ufuq.de
Religiöse Angstpädagogik: Umgang in der Bildungsarbeit
– RISE –
Religiöse Angstpädagogik instrumentalisiert Unsicherheiten und Ängste. Auch online werden obskure Bestrafungsängste geschürt. Götz Nordbruch beschreibt, wie YouTube-Kanäle aus verschiedenen religiösen Spektren versuchen, ihr Publikum durch emotionale Ansprachen auf eine rigide religiöse Praxis einzuschwören. Er erklärt, wie pädagogische Fachkräfte damit umgehen können.
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rise-jugendkultur.de
Warum das Konzept der "Kontaktschuld" im Islamismus problematisch ist
– Mediendienst Integration –
Um islamistische Strukturen zu bestimmen, erheben Sicherheitsbehörden, wer mit wem Kontakt hatte. Daraus kann sich eine sogenannte "Kontaktschuld" ergeben. In einer Expertise stellt Professor Werner Schiffauer fest, dass es problematisch wird, sobald "nur noch in den Blick gerät, dass kommuniziert wird. Aber nicht, was kommuniziert wird." Dadurch gerieten vor allem Reformerinnen und Reformer muslimischer Gemeinden unter Verdacht und "zukunftsweisende Islampolitik [würde] blockiert".
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mediendienst-integration.de
"IS"-Rückkehrende – Die vergessenen Deutschen in Syrien
– Journal Exit Deutschland –
Der Beitrag beschreibt die Lage, in der sich deutsche Frauen und Kinder in kurdischen Camps in Syrien befinden. Im Sinne einer wirksamen und nachhaltigen Deradikalisierungsarbeit plädieren die Autorinnen Claudia Dantschke und Alma Fathi für eine zeitnahe Rückführung.
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journal-exit.de
Audio-Beiträge
Falter-Podcasts zum Anschlag in Wien, Islamismus in Europa und Deradikalisierung
– Falter-Radio, 30-86 Minuten, Audio –
Die österreichische Wochenzeitung Falter hat eine Reihe von Podcasts veröffentlicht, die sich mit dem Anschlag in Wien, Islamismus in Europa und Deradikalisierungsarbeit auseinandersetzen.
Die Terrornacht von Wien
Augenzeugenberichte und Einschätzungen aus der Falter-Redaktion nach den dschihadistischen Anschlägen in der Wiener Innenstadt vom 2. November 2020.
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falter.at
Der Wiener Terrorist und der IS
Die Hintergründe des Attentats von Wien erläutern Islamismusforscher Guido Steinberg und Nahostexpertin Gudrun Harrer.
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falter.at
Die Medien und der Anschlag von Wien
Der Anschlag von Wien war eine Herausforderung für die Medien. Was ist falsch gelaufen, was wurde richtig gemacht? Was darf gezeigt werden und was nicht?
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falter.at
Europas Städte im Visier der Dschihadisten
Europäische Expertinnen und Experten tauschen sich über die Hintergründe des Wiener Terroranschlags aus. Zu hören sind: Cathrin Kahlweit (Wien-London, Süddeutsche Zeitung), Ulrich Ladurner (Brüssel-Paris, Die Zeit), Florian Flade (Berlin, Westdeutscher Rundfunk) und Falter-Chefredakteur Florian Klenk.
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falter.at
Die Deradikalisierung von Dschihadisten
Kriminalsoziologin Veronika Hofinger und Nahostexperte Thomas Schmidinger sprechen über eine Studie zu Deradikalisierungsprogrammen, die sie 2017 veröffentlicht haben.
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falter.at
Michael Kiefer: "Keine Gefährdung der Gesellschaft"
– Deutschlandfunk Kultur, 8 Minuten, Audio –
Die Messerattacke in Dresden Anfang Oktober hatte einen islamistischen Hintergrund, doch das Echo auf den Angriff fiel gering aus. DLF Kultur hat mit Islamwissenschaftler Michael Kiefer darüber gesprochen, ob in Deutschland zu wenig gegen Islamismus getan wird. Kiefer betont, das Problem würde ernst genommen.
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deutschlandfunkkultur.de
Kühnert und Lobo: Die Stille der Linken bei islamistischem Terror
– Spotify: Lobo – Der Debatten-Podcast, 103 Minuten, Audio –
Regelmäßig beobachtet Sascha Lobo nach islamistischen Anschlägen wie in Dresden als erste linke Reaktion die Sorge über daraus resultierenden rechten Hass. Der scheidende JuSo-Chef Kevin Kühnert schrieb einen ähnlichen Debattenbeitrag im Spiegel. In der Podcast-Folge gehen Lobo und Kühnert gemeinsam auf die Reaktionen zu ihren Beiträgen ein.
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open.spotify.com
Aktuelle Meldungen
Offener Brief: Die Zivilgesellschaft braucht ein Demokratiefördergesetz!
– Diverse zivilgesellschaftliche Initiativen –
In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern Ende November über 60 zivilgesellschaftliche Initiativen ein Demokratiefördergesetz. Es soll die Prävention von Extremismus sowie Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit fördern und dadurch demokratische Haltungen stärken. Neben der langfristigen finanziellen Absicherung von zivilgesellschaftlichen Projekten könnten auch staatliche Ämter gesetzlich festgeschrieben werden.
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cultures-interactive.de
Umgang mit Islamismus in der Schule
Einige Berliner Schülerinnen und Schüler begrüßten den Tod des französischen Pädagogen Paty, berichtet der
Tagesspiegel. Dahinter stecke die streng konservative Erziehung bei einzelnen muslimischen Schülerinnen und Schülern. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, erklärt, Lehrkräfte seien zunehmend Druck ausgesetzt und würden eingeschüchtert, so die
Zeit. Er fordert, dass die Bundesländer zusätzliche Lehrkräfte sowie Psychologinnen und Psychologen anstellen. Diese könnten an Schulen geschickt werden, wenn es dort Konflikte mit dem radikalen Islam gibt. Außerdem schlägt Meidinger vor, bundesweit eine anonymisierte Umfrage unter Lehrkräften durchzuführen, so ein weiterer Bericht in der
Zeit. Die Umfrage soll erfassen, wie Schulen mit islamistischen Tendenzen umgehen.
Der Didaktikprofessor und ehemalige Lehrer Karim Fereidooni ist der Ansicht, dass es sich bei vielen konfrontativen und bedrohenden Aussagen von Schülerinnen und Schülern im Kontext Islamismus um pädagogische Probleme handelt. In der
Zeit fordert er, diese Probleme daher auch mit pädagogischen Mitteln zu lösen. Er fordert außerdem Lehrkräfte mit Demokratiefeindlichkeit nicht allein zu lassen sowie den Aufbau multiprofessioneller Teams in Schulen voranzutreiben.
Diskussionen über Islamismus, Radikalisierung, Prävention und Deradikalisierung
Infolge der islamistischen Anschläge in Deutschland, Frankreich und Österreich wird in Politik und Medien über Islamismus, Radikalisierung, Prävention und Deradikalisierung diskutiert:
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang mahnt zur Vorsicht, berichtet die
Zeit. Einige der mehr als 600 bekannten islamistischen Gefährder könnten über Nachahmungstaten nachdenken.
Die
Welt am Sonntag meldet, der Abschiebestopp von Gefährdern nach Syrien stünde auf dem Prüfstand. Auslöser sei, dass der mutmaßliche syrische Messerangreifer in Dresden als Gefährder eingestuft worden war. Er war erst fünf Tage vor der Tat aus der Haft entlassen worden.
Während und nach der Haft war der Syrer von einem Team von Violence Prevention Network betreut worden. In vielen Medien, unter anderem der
Süddeutschen Zeitung, wird daher über die Wirksamkeit von Aussteigerprogrammen während und nach der Haft diskutiert.
Saba-Nur Cheema ruft in der
Frankfurter Rundschau muslimische Gemeinschaften in Deutschland dazu auf, sich dagegen zu wehren, dass Religion für politische Zwecke instrumentalisiert wird.
Reaktionen nach dem islamistischen Anschlag in Wien
Im Interview mit der
taz ordnet Guido Steinberg den Wiener Anschlag ein und beschreibt die islamistische Szene in Österreich. Diese wird auch in einem Beitrag der
Zeit analysiert. Der österreichische Islamforscher Rami Ali sagt, er habe den Terror kommen sehen. Im Interview mit
jetzt.de beschreibt er die Polarisierung, die den Anschlägen auf Social Media vorausgegangen ist.
Die Stimmung unter Wiener Muslimen nach dem Anschlag beleuchtet die
Zeit. Für ihren Beitrag sprachen die Autorin und der Autor mit einem Imam und dem Betreiber eines multikulturellen Cafés. Beide empfinden Wut auf die Täter sowie Angst vor der womöglich muslimfeindlichen Antwort auf den Anschlag.
Als Reaktion auf den islamistischen Anschlag in Wien will Österreich seine Strafmaßnahmen verschärfen, berichtet der
Stern. Kanzler Sebastian Kurz kündigte unter anderem Sicherheitsverwahrung und Fußfesseln an. Schon vor dem Wiener Anschlag war die Dokumentationsstelle Politischer Islam ins Leben gerufen worden, so
Deutschlandfunk Kultur. Sie soll die Netzwerke erforschen, in denen Radikalisierung entsteht und Fragen von Einfluss und Finanzierung klären. In Salzburg fordern Bewährungshelfer eine bessere Zusammenarbeit von Polizei, Gerichten, Justizvollzug und Sozialvereinen, berichtet der
ORF.
Der Wiener Attentäter und seine europäischen Kontakte
Der Wiener Attentäter Kujtim F. war Österreichs Sicherheitsbehörden bekannt, berichtet die
Deutsche Welle. Er sei zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er sich dem "IS" hatte anschließen wollen. Nach seiner Entlassung auf Bewährung hatte er die Tat begangen. Während und nach der Haft war er vom Verein DERAD betreut worden. Die
Tagesschau führt in einem Beitrag Verbindungen zwischen Islamisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf – die teilweise auch mit Kujtim F. in Kontakt gestanden haben. Eine zentrale Steuerung der Terroranschläge von Wien und Paris hält Nahost-Experte Michael Lüders jedoch "für eher unwahrscheinlich". Der sogenannte Islamische Staat reklamiere die Gewalttaten Einzelner im Anschluss für sich, sagt er im
Deutschlandfunk.
Ursachen für Islamismus in Frankreich
Seit dem Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Jahr 2015 starben in Frankreich mehr als 270 Menschen durch islamistischen Terror. Die Deutsche Welle sucht Antworten auf die Frage, warum die gewalttätige Ideologie in Frankreich so verbreitet ist.
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dw.com
Weitere Panne im Fall Anis Amri
Der Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern hat jahrelang wichtige Hinweise zum Fall des Anschlags von Anis Amri verschwiegen, berichtet die
Zeit. Darunter befanden sich auch Quellen zur möglichen Flucht Amris aus Berlin. Im Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Anschlag auf den Breitscheidplatz zeigte sich der Behördenleiter unkooperativ und wehrte kritische Nachfragen ab, so die
Tagesschau.
Burkhard Freier: Begriffsdiskussion Islamismus
Im Gespräch mit der Welt am Sonntag erklärt der Leiter des Verfassungsschutzes NRW, Burkhard Freier, seine Sicht auf fünf aktuelle diskutierte Begriffe: Islamistische Rechte, Politischer Islam, Islamismus, Legalistischer Islamismus und Dschihadismus.
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welt.de
Bundesregierung: Umgang mit dem sogenannten legalistischen Islamismus
Die Bundesregierung hat auf eine Kleine Anfrage der FDP zum Umgang mit dem sogenannten legalistischen Islamismus geantwortet. Darin heißt es, dass "nicht nur repressive Mittel, sondern insbesondere die Präventionsarbeit viel Erfolg verspricht".
Zur Bedrohung durch "legalistischen" Islamismus erklärt die Bundesregierung: "Die auf lange Sicht ausgerichtete Strategie legalistischer islamistischer Bestrebungen birgt daher das Gefahrenpotential, dass islamistisches Gedankengut in die Gesellschaft getragen und diese grundlegend verändert wird. Vor diesem Hintergrund ist es eine Kernaufgabe der Bundesregierung, die Demokratie und die Gesellschaft vor diesen Bestrebungen zu schützen, was nicht zuletzt durch die Arbeit der Sicherheitsbehörden geschieht."
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dip21.bundestag.de
Kritik an der Islamkonferenz
In der FAZ weist Redakteur Rainer Hermann Vorwürfe des Politikwissenschaftlers Hamed Abdel-Samad an der Deutschen Islamkonferenz zurück. Dieser hatte auf Facebook geschrieben, das Bundesinnenministerium biedere sich in der Deutschen Islamkonferenz der Türkei an, es sei mitverantwortlich für den Erdogan-Kult in Deutschland und für die Aufwertung von Ditib.
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faz.net
"Alle Religionen haben ein Gewaltproblem"
Mit Der Freitag sprechen Religionswissenschaftlerin Yasemin El-Menouar und Philosoph Roman Veressov darüber, wie sehr sich Islamismus und Islam voneinander unterscheiden.
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freitag.de
Präventionsarbeit im Gefängnis: Praxisbericht
Ahmad Mansours Initiative "MIND prevention" führt in Gefängnissen Projekte mit Extremisten durch. Für die taz hat Mansour über die Begegnung von Alex und Khaled, einem Neonazi und einem Islamisten, geschrieben – und über die Ähnlichkeit ihrer Ressentiments.
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taz.de
Irak richtet erstmals ausländische "IS"-Mitglieder hin
Im Irak sind Mitte November 21 Menschen wegen Terrorismus-Vorwürfen hingerichtet worden, berichtet die Kölnische Rundschau. Unter den zum Tode Verurteilten befinden sich elf Franzosen und ein Belgier.
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rundschau-online.de
Studie über Extremismus in der Bundeswehr in Planung
Eine Studie soll "Ursachen, Ausmaß und Einfluss des politischen Extremismus in der Bundeswehr" untersuchen, berichtet die Welt. Bis Ende November soll ein Studiendesign erarbeitet werden; Studienbeginn soll voraussichtlich 2021 sein. Ob die Ergebnisse veröffentlicht werden, ist noch unklar.
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welt.de
RWTH Aachen forscht zu Ursachen von Salafismus
Das Institut für katholische Theologie der RWTH Aachen wird in den kommenden vier Jahren die Ursachen von Salafismus untersuchen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
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kt.rwth-aachen.de
Dänischer Rechtsextremist will mit Koranverbrennungen provozieren
Der islamfeindliche Däne Rasmus Paludan wollte im November in Berlin Muslime provozieren, so die Berliner Zeitung. Die Kundgebung der Splitterpartei Stram Kurs, bei der auch Korane verbrannt werden sollten, fand jedoch gar nicht statt – weder Paludan noch seine Anhänger tauchten auf. Im April 2019 hatten Koranverbrennungen in Kopenhagen zu tagelangen Ausschreitungen geführt.
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berliner-zeitung.de