Deutsche Verhältnisse. Eine Sozialkunde
Sozialkunde Deutschlands - Einleitung
Die vorliegende Schrift wurde verfasst für Leser, die sich einen Überblick über Gesellschaft, Wirtschaft und Politik der Bundesrepublik verschaffen und dabei auf den aktuellen Stand sozialwissenschaftlicher Forschung gebracht werden wollen.

Sozialer Wandel - Wohin geht die Entwicklung?
Wohin bewegen sich unsere gesellschaftlichen Strukturen? Die Vorstellungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen gehen weit auseinander. Durch die unermüdlichen Gestaltungsbemühungen der Akteure sowie "naturwüchsige " Wandlungsdynamiken entsteht somit ein unaufhörlicher sozialer Wandel.

Bevölkerung - Die Angst vor der demografischen Zukunft
Die demografische Entwicklung ist zu einem großen gesellschaftlichen Problem geworden. Kaum ein anderes Thema hat die Medien und ihr Publikum so beschäftigt wie der demografische Wandel und seine Folgen. Neben Belastungen und Risiken bergen Bevölkerungsrückgang und Alterung jedoch auch manche Chancen.

Migration - Vom Gastarbeiter zum Menschen mit Migrationshintergrund
Seit der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte ab Mitte der 1950er-Jahre durchlief die Migrationspolitik der Bundesrepublik verschiedene Phasen. Die Behandlung der Wanderungsbewegung nach Deutschland wird eng mit der Frage der Integration von Migrantinnen und Migranten verknüpft.

Familie - Zwischen traditioneller Institution und individuell gestalteter Lebensform
Seit Jahrzehnten finden tiefgreifende Veränderungen statt, die Wesen und Gestalt von Familie und das Verhältnis von Familie und Gesellschaft betreffen. Der Wandel hat die Familie fraglos verändert. Grundlegende Regelmäßigkeiten von Familienstruktur und Familienentwicklung bestehen aber fort.

Bildung - Die wichtigste Investition in die Zukunft
Bildung bestimmt in zunehmendem Maße individuelle Lebenschancen, die Wohlfahrt von Generationen und die Zukunft moderner Gesellschaften. In Deutschland bleibt die soziale Herkunft nach wie vor der wichtigste Bestimmungsfaktor für die Bildungschancen.

Soziale Ungleichheit - Eine Gesellschaft rückt auseinander
Soziale Ungleichheit lässt sich in allen Gesellschaften wiederfinden. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verschärft. Wesentliche Gründe liegen in den steigenden Anforderungen der Informations- und Dienstleistungsgesellschaft sowie der Globalisierung.

Werte, Milieus und Lebensstile - Zum Kulturwandel unserer Gesellschaft
In der Gesellschaft hat sich ein einschneidender Wertewandel vollzogen. Statt Vermögen und Besitztum stehen Selbstverwirklichung und Kommunikation im Vordergrund. Mit dem Wertewandel lässt sich auch die zu beobachtende Individualisierung sowie die Pluralisierung von sozialen Milieus und Lebensstilen erklären.

Innere Sicherheit und soziale Kontrolle - Wie viel Freiheit ist möglich?
Der Begriff "Innere Sicherheit" beschränkt sich auf die Sicherheit der Bürger vor kriminellen Übergriffen anderer. Mit der Globalisierung hat sich die Mobilität von Menschen, Gütern und Kapital erhöht. Dadurch haben sich auch die Grundlagen formeller und informeller sozialer Kontrolle verändert.

Siedlungsstruktur - Die neue Attraktivität der Städte
Die Städte stellten im Mittelalter eine besondere ökonomische und politische Einheit dar. Auch während der Industrialisierung erhielten Städte als Knotenpunkt ökonomischer Entwicklung eine besondere Bedeutung. Gleichzeitig begann eine Umwälzung der städtischen Sozialstruktur.

Wirtschaftsordnung und wirtschaftliche Entwicklung - Vergangenheit und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft
Die soziale Marktwirtschaft hat die Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik entscheidend geprägt. Mit der Debatte über das "richtige" Verhältnis von Markt und Staat, stellt sich auch die Frage, ob die soziale Marktwirtschaft sich nicht mittlerweile auf der Verliererstraße befindet.

Arbeitsmarkt - Für alle wichtig, für viele unsicherer
Die Position der Beschäftigten am Arbeitsmarkt bestimmt maßgeblich ihr Einkommen. Darüber hinaus ist die Erwerbstätigkeit auch mit dem individuellen Selbstwertgefühl verbunden. Die stetige Zunahme der prekären Beschäftigungslage bringt Unsicherheit für viele Beschäftigte.

Arbeitswelt - Die Entgrenzung einer zentralen Sphäre
Die Arbeitswelt hat sich einen umfassenden Wandel unterzogen. Für viele Beschäftige ist dies mit Unsicherheiten, mit Ausgrenzung und mit prekären, instabilen Tätigkeiten verbunden. Gleichzeitig eröffnen sich dadurch auch ganz neue Gestaltungs-, Entfaltungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Demokratie - Deutschlands schwieriger "Weg nach Westen"
Die Bundesrepublik Deutschland hat einen langen Weg zur Demokratie hinter sich. Sie gehört zu den konstitutionellen Demokratien, die seit mehreren Jahrzehnten politisch und sozial stabil geblieben sind. Was sind die Ursachen der tiefen Verwurzelung trotz der schweren Erblasten?

Zivilgesellschaft - Ein Leitbild
Der Begriff oder das Konzept Zivilgesellschaft hat eine lange Tradition. Das Engagement beruht auf gesellschaftlicher Selbstorganisation von Bürger und Bürgerinnen. Zivilgesellschaft wird in eine enge Verbindung zwischen der Fähigkeit einer Gesellschaft zur Selbstorganisation und der Robustheit ihrer demokratischen Verfasstheit gesehen.

Regierungssystem - Herausforderungen für Regierung und Verfassung
Die staatliche Gewalt ist auf verschiedene Regierungsebenen verteilt. Neben den Kommunen, Ländern und dem Bund spielt auch die europäische Ebene zunehmend eine wichtige Rolle. Gleichzeitig wird die Regierung durch den Parteienstaat vor gewisse Herausforderungen gestellt.

Parteien und Wahlen - Die Entwicklung des politischen Wettbewerbs
Seit der Wiedervereinigung hat sich das gesamtdeutsche Parteiensystem zu einem "Fünfparteiensystem" entwickelt. Während es früher von einer Zweiparteiendominanz durch die beiden Volksparteien CDU und SPD geprägt war, hat sich mit der Bundestagswahl 2009 ein Typenwandel zum Pluralismus vollzogen.

Medien - Die "vierte Gewalt"?
In Demokratien erfüllen Medien grundlegende Funktionen: Sie sollen das Volk informieren, durch Kritik und Diskussion zur Meinungsbildung beitragen und damit Partizipation ermöglichen. Oftmals werden Medien auch als "vierte Gewalt" bezeichnet. Die Gleichsetzung mit den drei klassischen Staatsgewalten ist aber problematisch.

Sozialstaat - Eine Institution im Umbruch
Seit der Einführung der ersten Sozialversicherungen im späten 19. Jahrhundert, hat sich der deutsche Sozialstaat einem dynamischen Wandel unterzogen. Jedoch werden seit Jahren kontroverse Debatten über Kürzungen von Sozialleistungen, den Umbau und die Reformfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme geführt.

Die Europäische Union - Der schwierige Weg zur Integration
Die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl markierte den Anfang der Europäischen Gemeinschaft. Seither hat die EU eine rasante Erweiterungsdynamik erfahren. Doch trotz Erfolge mehren sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts Zeichen einer tieferen Krise.

Supranationalisierung - Die Zukunft der Staatlichkeit
Globalisierung und wachsenden Interdependenzen machen deutlich, dass der Nationalstaat für viele Probleme nicht mehr die optimale Problemlösungskompetenz besitzt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob internationalen Organisationen und Institutionen nicht einen supranationalen Charakter erlangt haben und somit die Souveränität der Nationalstaaten in Frage stellt.

Zukunftsszenarien für Deutschland
Unsicherheit über die zukünftigen Herausforderungen stärkt das Verlangen nach Zukunftswissen. Menschen streben nach dem Kennenlernen von Handlungsbedingungen in der Zukunft, um die Ergebnisse ihres Handelns einschätzen zu können.
Zahlen und Fakten
Die soziale Situation in Deutschland
Wie sind die sozialen Aufgaben in Deutschland verteilt? Und für welche Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft müssen Lösungen gefunden werden? Das Online-Angebot hilft dabei, die soziale Situation in Deutschland besser einschätzen und beurteilen zu können.
Infografiken
24 x Deutschland
Was sind die Grundsätze unserer Verfassung? Welche Aufgaben hat der Bundestag? Und wie entsteht ein Gesetz? 24 Infografiken geben einen Überblick und zeigen, wie die deutsche Demokratie funktioniert.
Oben
"Die da oben" – damit werden gemeinhin unterschiedliche Gruppen der Gesellschaft adressiert, etwa Eliten, Reiche, Prominente oder Adlige. Vermögen, Macht oder Bekanntheit können hier miteinander korrelieren, müssen es aber nicht. Der Blick nach "oben" ist nicht möglich ohne Berücksichtigung gesamtgesellschaftlicher Strukturen und Entwicklungen.
Mitte
Steckt die Mittelschicht in Deutschland in einer Krise? Der These von der Auflösung der Mittelschicht stehen Studien entgegen, die – je nach Definition und Betrachtungszeitraum – allenfalls eine leichte Schrumpfung oder Stagnation konstatieren. Die rasche Expansion der Mittelschicht nach dem Zweiten Weltkrieg hat allerdings ein Ende gefunden.
Unten
"Unterschicht" ist kein wertneutraler Terminus, sondern häufig abwertend in Gebrauch. Das Sprechen über Armut und Arbeitslosigkeit folgt oft tradierten Mustern sozialer Debatten. Mangelnder Aufstiegswillen wird diagnostiziert und die Verantwortung für die Lebenslage vor allem individuellen Schwächen zugeschrieben. Seltener ist die Rede von der Verfestigung der Armut und abnehmender Aufstiegsmobilität.