Im Gegensatz zum unteren Ende der Verteilung gibt es am oberen Ende, beim Reichtum, keine politisch (wie in der EU und OECD) fest vereinbarte Grenze, ab wann eine Person oder ein Haushalt als "reich" eingestuft werden soll, weder national noch international. Die am häufigsten verwendete Reichtumsschwelle − 200 Prozent des Medians − ist auf jeden Fall viel zu niedrig. Mit Reichtum hat das eigentlich noch nichts zu tun.
Bei der Reichtumsanalyse wird methodisch wie bei der relativen Armutsmessung verfahren. Die in den meisten Studien verwendete Reichtumsschwelle wird bei 200 Prozent des bundesweiten Medians der Nettoäquivalenzeinkommen (oder Vermögens) angesetzt. Zu fragen ist jedoch, ob ein Einkommen von 2.000 oder auch 3.000 Euro für einen Einpersonenhaushalt bzw. ein bedarfsgewichtetes Haushaltseinkommen von 4.000 oder auch 6.000 Euro für einen Paarhaushalt mit zwei Kindern unter 14 Jahren wirklich Einkommensreichtum bedeutet. Wirklicher Reichtum beginnt offensichtlich bei wesentlich höheren Werten. Ab welcher Schwelle dies der Fall ist, ist auch hier wiederum abhängig von Werturteilen. Auf jeden Fall lenken niedrige Reichtumsschwellen von wirklichem Reichtum ab und bilden einen Schutzschild für die extrem Reichen in der politischen Debatte.
Um im Graubereich des extremen Reichtums wenigstens einigermaßen empirisch fundierte Aussagen treffen zu können, sind Reichtumsquoten nicht geeignet. So kamen z. B. Studien des DIW
Ein weiteres Abgrenzungs- und Definitionsproblem betrifft die sogenannte Mittelschicht. Diese erodiert, so die Thesen mancher Beobachter
Die Zahl der v. a. soziologischen Definitionen und Beschreibungen von Schichten und Klassen zur Analyse der Sozialstruktur ist groß und kontrovers. In der engeren ökonomischen Sichtweise, ist es die einfachste Lösung, die allerdings nicht so recht befriedigt