Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Vor 66 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Hier wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen umgebracht. Der Name "Auschwitz" gilt heute als Symbol für den Völkermord an den europäischen Juden. Seit 1996 wird in Deutschland am 27. Januar offiziell der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. 2005 wurde der Tag international zum Holocaust-Gedenktag.

In zahlreichen Städten sollen Kranzniederlegungen, Ausstellungen und Konzerte an den Holocaust und seine Opfer erinnern. Wie jedes Jahr wehen die Flaggen vor vielen Behörden und öffentlichen Stiftungen auf Halbmast.

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager in der südpolnischen Stadt Auschwitz (Oswiecim) bei Krakau durch sowjetische Truppen befreit. Das ab Mai 1940 errichtete Vernichtungslager war das größte während der Zeit des Nationalsozialismus. Mehr als eine Million Menschen wurden dort bis zum Januar 1945 ermordet, die meisten von ihnen Juden.
Auschwitz diente den Nationalsozialisten nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 anfangs vor allem als Lager für politische Gefangene aus dem Nachbarland. Später wurde es deutlich vergrößert und zum zentralen Ort der systematischen Vernichtung europäischer Juden bestimmt. Im Hauptlager, das auf einem ehemaligen Barackengelände der polnischen Armee errichtet wurde, belief sich die Zahl der Insassen zeitweise auf mehr als 20.000. Dazu kamen mehr als 90.000 Häftlinge, die in dem noch größeren Lager im drei Kilometer entfernten Birkenau (Brzezinka) untergebracht waren. Auf dem später auch Auschwitz II genannten Gelände ließ Hitlers Schutzstaffel (SS) Anfang 1942 auch die ersten Gaskammern errichten.
Heute ist das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz ein Museum. 2010 besuchten annähernd 1,4 Millionen Menschen aus der ganzen Welt die Gedenkstätte, so viel wie nie zuvor. Die Mehrheit von ihnen – mehr als 850.000 – waren Schüler und Studenten. Für sie ist Auschwitz vor allem ein Ort des Lernens. Der Ort bietet ihnen Gelegenheit, sich mit der deutschen Vergangenheit zu beschäftigen und die Erinnerung an die Millionen Opfer nationalsozialistischen Terrors wach zu halten sowie Schlüsse für das eigene Handeln zu ziehen – als historische Aufarbeitung und Verantwortung.