Vor den US-Präsidentschaftswahlen
Obama oder McCain? Am 4. November wird in den USA ein neuer Präsident
gewählt. Jüngsten Umfragen zufolge liegt Barack Obama knapp vor John McCain,
aber es bleibt bis zum Ende spannend.
Hinzu kommt eine Besonderheit des amerikanischen Wahlsystems, das den Ausgang der Wahlen bis zuletzt noch kippen kann. Wer amerikanischer Präsident werden will, muss nicht zwingend die Mehrheit der abgegebenen Stimmen der Bürger des Landes erreichen. Die Wahl erfolgt indirekt über das so genannte Wahlmännerkollegium (Electoral College), das aus 538 Vertretern der jeweiligen Bundesstaaten besteht. Diese werden nach einem festgelegten Schema verteilt: Je bevölkerungsreicher ein Staat ist, desto höher ist auch die Zahl der zu gewinnenden Wahlmänner. Wahlmänner bekommt, wer in einem Bundesstaat die meisten Wählerstimmen erhalten hat - egal wie hoch oder knapp hier abgestimmt wurde. Präsident wird, wer die einfache Mehrheit, sprich 270 Stimmen der Wahlmänner bekommt.
Ausschlaggebend für das Wahlergebnis sind deshalb vor allem die großen Staaten, wo viele Wahlmänner vergeben werden und die so genannten Swing States oder Battleground States. Traditionell wird die US-Parteienlandschaft seit etwa 150 Jahren durch den Dualismus von Republikanern und Demokraten geprägt. Demgemäß wählt ein Großteil der Bundesstaaten mehrheitlich republikanisch oder demokratisch, so dass der Ausgang der Wahl hier schon vor dem Stichtag feststeht. Allerdings entscheiden häufig einige wenige Staaten über die Wahl, wo die Mehrheitsverhältnisse nicht eindeutig sind: die Swing States. Diese spielen deshalb gerade in der Endphase des Wahlkampfs eine entscheidende Rolle.
Bei den Wahlkampfthemen vertraten Obama und McCain grundsätzlich verschiedene Positionen. Die wichtigsten Themen und die Ansichten der beiden Kandidaten im Überblick: