Abschluss des G8-Gipfels in Japan
Beim Gipfel in Japan haben sich die G8-Staaten darauf geeinigt, den globalen CO2-Ausstoß bis 2050 zu halbieren. Außerdem soll die Entwicklungshilfe für Afrika aufgestockt werden. Kritiker bemängeln, dass keine verbindlichen Ziel- und Zeitpläne aufgestellt wurden.
Offen ist noch, auf welches Vergleichsjahr sich die angestrebte Reduzierung der Treibhausgase beziehen soll. Außerdem wurden keine klaren Vorgaben für einzelne Länder genannt. Deswegen kritisierten Umweltschutzorganisationen die Beschlüsse als nicht weitgehend genug. Die Vereinbarung bezeichnete der Leiter des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, als ein ernüchterndes Signal. Statt einer "Vision, die in 42 Jahren zum Tragen kommt", wäre es wichtig gewesen, sich auf mittelfristige Ziele bis 2020 zu einigen, sagte Steiner im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF am Mittwoch (09.07.2008). In Kopenhagen soll im Dezember 2009 ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Klimaschutzprotokoll verabschiedet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gipfels war die Afrikahilfe. Die G8-Staaten haben zugesagt, bis 2010 die Entwicklungshilfe für Afrika um 25 Milliarden US-Dollar im Jahr zu erhöhen. Damit bekräftigten die Staats- und Regierungschefs das Versprechen aus dem Jahr 2005. Die G8-Staaten stellten in Aussicht, nach 2010 die Entwicklungshilfe nochmals aufzustocken. Hilfsorganisationen kritisierten den Beschluss, der keine Angaben darüber mache, durch wessen Beiträge das Ziel von zusätzlich 25 Milliarden US-Dollar im Jahr erreichen werden solle.
Für den Kampf gegen Infektionskrankheiten in Entwicklungsländern wurden Ausgaben von 60 Milliarden Dollar (rund 38 Milliarden Euro) binnen fünf Jahren beschlossen. Der Betrag war bereits in Heiligendamm zugesagt worden, jedoch ohne einen Zeitrahmen für die Auszahlung zu nennen. Die so genannten Milleniumsziele wurden bekräftigt. Sie sehen vor, den Anteil der Menschen, die Hunger leiden, bis 2015 zu halbieren. Außerdem soll die Ausbreitung von Aids, Malaria und anderen Krankheiten zum Stillstand gebracht werden. Oxfam zufolge haben die G8-Staaten bislang erst 14 Prozent dieser Zusage für Afrika eingehalten.
Ein weiteres Thema des Gipfels waren sie steigenden Lebensmittel- und Ölpreise. Die Staats- und Regierungschefs der G8 forderten die Erdöl produzierenden Länder auf, ihre Produktionskapazitäten "kurzfristig" zu steigern. Der Inflationsdruck infolge steigender Öl-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise sei eine "ernste Gefahr" für das globale Wirtschaftswachstum.
Der nächste G8-Gipfel wird auf der Insel La Maddalena stattfinden, die zu Sardinien gehört.