Boomende Weltwirtschaft
Der Aufschwung der Weltwirtschaft hält an. Für 2007 und 2008 rechnet das Frühjahrsgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsinstitute mit 3,25 Prozent Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Und die deutsche Wirtschaft zieht mit.
Ein wichtiger Wachstumsmotor sei die Erholung der Baubranche und des privaten Konsums. Auch die moderate Lohnpolitik der vergangenen Jahre habe sich positiv ausgewirkt. Politische Maßnahmen hätten dagegen nur wenig Einfluss auf das Wachstum gehabt. Umgekehrt forderten die Forscher von der Politik mittelfristig eine Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer, um die wachsende Inlandsnachfrage nicht auszubremsen.
Die deutsche Entwicklung fügt sich in ein allgemein positives Wirtschaftsklima. Bei ihrem Treffen in Washington vor wenigen Tagen erklärten die Vertreter der sieben größten Industrieländer (G7), dass sich die Weltwirtschaft in der stärksten Wachstumsphase seit mehr als 30 Jahren befinde. Auch der Internationale Währungsfond (IWF) prognostiziert ein "starkes Wachstum" in den kommenden zwei Jahren, wie der IWF-Chef Rodrigo de Rato am Sonntag auf der Frühjahrstagung des IWF erklärte. Er rechne mit einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsproduktes von 4,9 Prozent pro Jahr. In Reaktion auf die rosigen Prognosen kündigte Finanzminister Steinbrück am Montag in Berlin an, dass Deutschland und die übrigen Staaten der Euro-Zone bis zum Jahr 2010 ihre Haushaltsdefizite auf null senken wollen. Eine entsprechende Erklärung würden die Finanzminister am Wochenende während eines Treffens in Berlin abgeben.