Weltgesundheitstag
Epidemien scheinen in Europa ein lang überwundener Schrecken. Doch weltweit sind übertragbare Krankheiten die zweithäufigste Todesursache. Der Weltgesundheitstag am 7. April warnt vor den Gefahren der sich schnell ausbreitenden Infektionskrankheiten.
Der Ausbruch von SARS 2003 habe gezeigt, wie schnell sich ein Virus entlang der internationalen Flugrouten ausbreiten könne. Die Lungenkrankheit, die mit großer Wahrscheinlichkeit von der chinesischen Provinz Guangdong ausging, hatte sich zunächst im Februar 2003 in Vietnam und Hong Kong ausgebreitet. Im April wurden SARS-Infektionen dann auch in Großbritannien und Deutschland gemeldet. Und: "Die nächste Epidemie kommt bestimmt", so die WHO-Chefin.
Chan plädierte dafür, dass reiche Länder im eigenen Interesse mehr in die Gesundheitsvorsorge und die Ausbildung von medizinischem Personal in Entwicklungsländern investieren. HIV/AIDS, Tuberkulose und Influenza sind auch in Industrieländern ernste Gesundheitsgefahren. Allein im Winter 2004/2005 starben in Deutschland laut Bundesministerium für Gesundheit bis zu 20.000 Menschen an Influenza. Weltweit fordern die großen drei Infektionskrankheiten HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria jährlich etwa sechs Millionen Leben und entvölkern ganze Regionen. Armut, Unruhen und Konflikte sind die Folgen, die die ganze Weltgemeinschaft betreffen. So stellte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fest: "Gesundheit, Entwicklung und globale Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden."
Die Weltgesundheitsorganisation gründete sich am 7. April 1948 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN). Mit dem Weltgesundheitstag erinnert die WHO jedes Jahr am 7. April daran und rückt gleichzeitig ein Gesundheitsthema von globaler Relevanz in den Blick der Öffentlichkeit.