Neue Sanktionen gegen Iran
Im Streit um sein Atom-Programm bleibt Iran unnachgiebig - trotz erneuter Verschärfung der UN-Sanktionen. Auch die Gefangennahme von 15 britischen Soldaten beunruhigt die internationale Gemeinschaft.
Die USA begrüßten die Sanktionen als "starke Botschaft an die Führung Irans". Sollte Teheran abermals das Ultimatum von 60 Tagen verstreichen lassen, werde sich Washington für eine erneute Verschärfung der Sanktionen durch den Sicherheitsrat einsetzen, erklärte Staatssekretär Nicholas Burns vom US-Außenministerium. Wenig Eindruck machten die Sanktionen auf den iranischen Außenminister Manouchehr Mottaki. Nach der Abstimmung im Weltsicherheitsrat in New York sagte er, der Iran werde an seinem Atomprogramm festhalten. Selbst die schärfsten politischen und wirtschaftlichen Strafmaßnahmen könnten die iranische Nation nicht zur Aussetzung der Urananreicherung bringen. Inzwischen hat Teheran angekündigt, die Zusammenarbeit mit der UN-Atombehörde IAEA so lange einzuschränken, bis der Sicherheitsrat die Zuständigkeit für das iranische Atomprogramm wieder an die IAEA abgebe. Die iranische Regierung behauptet, die Urananreicherung nur für zivile Zwecke zu betreiben und nicht wie von der Weltgemeinschaft befürchtet zur Entwicklung von Atomwaffen.
Besorgnis hatte außerdem bereits am Freitag die Festnahme von 15 britischen Soldaten durch Iran ausgelöst. Die Angehörigen der Royal Navy waren auf dem iranisch-irakischen Grenzfluss Shatt al-Arab gefangengenommen worden, weil sie angeblich in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen seien. Großbritannien bestreitet das. Politische Beobachter fürchten nun einerseits, dass die britischen Soldaten zu einem Faustpfand in der gegenwärtigen Krise werden könnten. Andererseits könnte der Iran sie gegen fünf Angehörige einer Spezialeinheit austauschen wollen, die im Januar von US-Streitkräften im Irak festgenommen waren. Sie standen im Verdacht, die islamische Miliz im Irak zu unterstützen.