15 Jahre GUS
Vor 15 Jahren, am 21. Dezember 1991, fand in der kasachischen Hauptstadt Alma Ata die Gründungsversammlung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten statt. Der Zusammenschluss, der auf Initiative Russlands, der Ukraine und Weißrussland gebildet wurde, umfasst zwölf ehemalige Sowjetrepubliken.
Die GUS sollte den Zerfall der Sowjet-Ordnung aufhalten, den Umgang mit Atom- und anderen Waffen regeln, regionale Konflikte befrieden und eine Grundlage für Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit schaffen. Jelzin sah in der GUS die einzige Möglichkeit, Kriege zwischen ehemaligen Sowjetrepubliken sowie finanzielle und humanitäre Krisen zu verhindern.
Der GUS gelang es jedoch nicht, in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion den rasanten wirtschaftlichen Niedergang aufzuhalten. Sinkende Realeinkommen und Kaufkraftverlust waren die Folge. In den neunziger Jahren prägten steigende Arbeitslosigkeit und eine allgemeine Verschlechterung der sozialen Lage das Bild. Nationalitäten- und Territorialkonflikte konnten nur zum Teil verhindert werden. Krieg gab es zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach, die Provinz Abchasien führte einen Sezessionskrieg gegen das Kernland Georgien.
Als Geburtsfehler der GUS wird oft das Streben Russlands angesehen, auch im postsowjetischen Raum die unangefochtene Führungsrolle zu übernehmen. Besonders unter Präsident Putin versuchte Russland den Einfluss auf seine Nachbarn zu sichern - so auch während der orangenen Revolution in der Ukraine.
Inzwischen verliert die GUS zunehmend an Integrationskraft. Russland genießt nicht mehr das Vertrauen seiner Nachbarn. Vor allem die wirtschaftlichen Hegemonialbestrebungen Russlands stoßen bei den GUS Mitgliedern auf Ablehnung, steigende Energiepreise für russisches Erdgas kommen hinzu.