Internationaler Tag der Migranten
Der 18. Dezember ist der Internationale Tag der Migranten. Nie zuvor lebten so viele Migranten auf der Welt wie heute. Dabei leiden sie zunehmend unter Ausbeutung und Diskriminierung. Die Wirtschaft dagegen profitiert von den globalen Menschenströmen, gerade in entwickelten Ländern.
Obwohl Migranten in ihren Gastländern als Belastung angesehen werden, trägt ihre Arbeit in vielen Regionen wesentlich zum Erfolg dieser Gesellschaften bei, so die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Louise Arbor. Wanderarbeiter verrichteten Tätigkeiten, die von Einheimischen oft verschmäht würden. Zudem fungierten sie als wichtige Brücken für die Völkerverständigung in einer zunehmend globalen Welt. Nach einem Bericht der Organisation für ökonomische Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von Anfang Dezember profitieren die OECD-Länder in der Summe vom Können und von der Arbeitskraft der etwa drei Millionen Wanderarbeiter, die pro Jahr in ihnen Arbeit suchten. Wegen der demographischen Entwicklung in den OECD-Ländern sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Wanderarbeiter in Zukunft noch steigen werden - und auch müsse. Paradoxerweise gingen in einigen Ländern die Erfolge bei der Integration von Migranten zurück.
Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan betonte in seiner Rede zum Tag der Migranten: Migranten würden zunehmend Opfer von Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit und von Schieberbanden ebenso wie Arbeitgebern ausgebeutet. Er appellierte an alle Länder, die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitern und ihrer Familien zu unterzeichnen. Die von der UN am 18. Dezember 1990 verabschiedete Konvention wurde bislang erst von 34 Staaten ratifiziert. In Europa wurde sie 1996 von Bosnien und Herzegowina und 2004 von der Türkei sowie Serbien und Montenegro anerkannt. Die Konvention verlangt sowohl Prävention als auch Verhinderung von Missbrauch und Ausbeutungen von Wanderarbeitern.