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Solidarität in der GKV | Gesundheitspolitik | bpb.de

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Solidarität in der GKV

Thomas Gerlinger

/ 2 Minuten zu lesen

Das Solidarprinzip wird allgemein als eine tragende Säulen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bezeichnet. In der Tat sind vielfältige Mechanismen wirksam, die dazu beitragen, dass sozial benachteiligte Personen in den Genuss einer weitgehend unentgeltlichen Krankenversorgung kommen. Jedoch ist Solidarität ein analytisch nicht sonderlich scharfer Begriff, der eine klare Ja/nein-Unterscheidung erlaubt. Dass Menschen im Rahmen eines Sicherungssystems für andere eintreten und damit ein gewisses Maß an Solidarität an den Tag legen, macht aus einem Sicherungssystem noch nicht unbedingt ein solidarisches System. Ganz offenkundig hat Solidarität immer auch ein Maß: Von ihr kann es mehr oder weniger geben. Im Folgenden soll es darum gehen, mit welchen Mechanismen welches Maß an Solidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung hergestellt wird und durch welche sie in welchem Maß eingeschränkt wird.

Pflegerin hält kranker Frau die Hand. (© istock/ ampyang)

"Solidarität" ist ein positiv besetzter Begriff. Auf ihn beziehen sich die beteiligten Akteure in der GKV sehr gerne. Jedoch verbergen sich hinter diesem Begriff höchst unterschiedliche Vorstellungen. Auf einen übergreifenden Regelungsinhalt von "Solidarität" haben sich die politischen Akteure bisher nicht verständigt. Es ist auch nicht zu erwarten, dass dies künftig geschieht. Was Solidarität beinhaltet, in welchem Ausmaß sie im gegebenen GKV-System anzutreffen ist und wie weit sie gehen sollte ist höchst umstritten. Sowohl unterschiedliche Interessen als auch unterschiedliche gesellschaftspolitisch-normative Präferenzen stehen hier einander gegenüber. Zudem haben sich die Vorstellungen über Solidarität auch im Zeitverlauf verändert. Auch das SGB V enthält dazu keine klare Definition. Allerdings sieht es eine Vielzahl von Mechanismen vor, über die Solidarität hergestellt und eingeschränkt wird. Diese werden in den folgenden Kapiteln dargelegt.

Das Programm dieser LerntourDie folgenden Aspekte sollen hier näher erläutert werden:

Bei praktisch jedem Reformthema im Gesundheitswesen wird das Solidarprinzip berührt. Daher ist es wichtig, sich über den aktuellen und den zukünftig gewünschten Solidargehalt der GKV zu verständigen.

Falls Sie als Einstieg zunächst einen kurzen Überblick über das Thema wünschen, empfehlen wir Ihnen, mit dem Lernobjekt "Solidarprinzip" zu beginnen, das Sie vielleicht bereits aus der Lerntour "Grundprinzipien der GKV" kennen.

Lernziele

Diese Lerntour verfolgt folgende Ziele:

  • Die Nutzer sollen wesentliche Elemente des Solidarprinzips in der GKV erkennen und benennen können.

  • Sie sollen erkennen, durch welche Mechanismen die Wirkung des Solidarprinzips in der GKV eingeschränkt wird.

  • Die Lerntour soll sie darin unterstützen, sich eine eigene Meinung über das erreichte und wünschenswerte Maß an Solidarität in der GKV zu bilden.

Weitere Inhalte

Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger ist Professor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, AG 1: Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Gesundheitssoziologie.