Gewachsene, gestaltete und begrenzte Solidarität
"Dies ist der Anfang vom Ende der solidarischen Krankenversicherung." Dieser Satz ist in der gesundheitspolitischen Debatte oft zu hören. Doch wie solidarisch ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wirklich? Was beeinflusst den "Solidargehalt der GKV"? Und wie viel Solidarität wollen wir eigentlich?
Einer für alle, alle für einen – Das Solidarprinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung ist eine Solidargemeinschaft, in der die Starken die Lasten der Schwachen mit übernehmen. Dieses Prinzip unterscheidet die gesetzliche Krankenversicherung grundlegend von privatwirtschaftlichen Versicherungen.
Der Leistungskatalog oder Wie weit soll die Solidarität gehen?
Potenzstörungen, Haarausfall, Übergewicht – Medikamente zur Behandlung dieser Probleme sind ausdrücklich keine Kassenleistungen und fallen damit aus der solidarischen Finanzierung. Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung spielt bei Reformbemühungen eine immer größere Rolle. Wie weit soll die Solidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung reichen?
Zuzahlungen: Sinnvolles Steuerungsinstrument oder Verletzung des Solidarprinzips?
Besonders mit Einführung der Praxisgebühr zum 1. Januar 2004 wurde das Thema "Zuzahlungen der Patientinnen und Patienten" hochaktuell. Mittlerweile (seit 2013) ist die Praxisgebühr wieder verschwunden, aber das Thema ist geblieben: Brauchen wir mehr Zuzahlungen, um einen sparsamen Umgang mit den knappen Ressourcen zu fördern? Oder soll man die Zuzahlungen reduzieren, weil sie dem Solidarprinzip zuwider laufen?
Solidarität nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze
In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen die Einkommensstarken für die Versicherten mit niedrigem Einkommen mit – aber nur in Grenzen. Diese Lerntour beschäftigt sich mit der Beschränkung des Solidarprinzips durch die Beitragsbemessungsgrenze.
Solidarität? Manche müssen nicht mitmachen, wenn sie nicht wollen
Wer ein hohes Einkommen hat, kann aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausscheiden: Er wechselt in eine private Krankenversicherung und muss sich dann nicht mehr an den Solidarleistungen beteiligen.
Zu viel Solidarität zwischen Jung und Alt?
Die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für die Rentnerinnen und Rentner sind nicht einmal zur Hälfte durch deren eigene Beiträge gedeckt. Für den Rest müssen die Erwerbstätigen aufkommen. Ist das inzwischen erreichte Ausmaß an Solidarität zwischen Jung und Alt auf Dauer noch haltbar?