Die Teilhabe von Menschen an der Gesellschaft und ihre Lebenslage bestimmen sich nicht nur durch das Einkommen und andere materielle Dinge. Gerade für Ältere sind auch soziale Nahbeziehungen, Engagementmöglichkeiten etc. von besonderer Bedeutung. Dies nicht zuletzt, da für sie die in anderen Lebensphasen zentralen sozialen Kontakte aus der Arbeitswelt wegfallen oder in der Familie wegen Kinderlosigkeit nicht existieren, die oft auch (Hilfe-)Netzwerke fundieren.
Mit zunehmendem Alter dünnen diese Kontakte häufig aus, gerade bei sozial und ökonomisch schlechter gestellten Personen. "42% der von Armut betroffenen 65- bis 85-jährigen Älteren haben nur zu maximal zwei ihnen wichtigen Personen regelmäßigen Kontakt. Bei den nicht von Armut betroffenen Personen sind es 33%. Sieben Prozent der von Armut betroffenen 65- bis 85-Jährigen geben an, keine wichtige Kontaktperson zu haben (nicht von Armut Betroffene: fünf Prozent)"
Dabei spielt zusätzlich der Familienstand der Älteren eine wichtige Rolle. Bei alleine lebenden Personen wiegen diese Defizite besonders schwer. Wie die Befragungen des deutschen Alterssurveys belegen
Auch beim Ehrenamt bzw. bürgerschaftlichen Engagement ist laut Freiwilligensurvey ein vergleichbarer sozialer Selektionsmechanismus festzustellen: Ältere, die ihre eigene wirtschaftliche Lage als sehr gut einschätzen, sind zu 44 Prozent engagiert. Dagegen beträgt die Engagementquote bei denjenigen, die ihre wirtschaftliche Situation als schlecht einschätzen nur 22 Prozent
Ein vergleichbares Muster weisen auch die Freiwilligensurvey für das Freiwilligenengagement aus. Wie aus Tabelle "Personen, die freiwillig engagiert sind" ersichtlich wird, unterscheidet sich diese Form der gesellschaftlichen Teilhabe nicht nur erwartungsgemäß je nach Altersgruppe, sondern auch hinsichtlich des Geschlechts.
Der größte Unterschied besteht jedoch im Hinblick auf das Einkommen. Bei einer Eigeneinschätzung des Einkommens als sehr gut ist die Engagiertenquote mit 50,0 Prozent fast doppelt so hoch als bei denjenigen, die ihre Einkommenssituation als schlecht einschätzen (26,9%). Dieser Unterschied ist noch deutlicher, wenn man nur die jüngeren Alten zwischen 65 und 74 Jahren betrachtet.