Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

1990*
Mitgliederzahl in Sachsen
330*
Landesvorsitz
Jens Baur*
Wahlergebnis 2014
4,9 Prozent
*nach Angaben der Partei
Die NPD wird vom Verfassungsschutz des Bundes und aller Länder beobachtet. Ihre aggressive Haltung gegenüber der freiheitlich demokratischen Grundordnung führte zu zwei Parteiverbotsverfahren. Das erste scheiterte 2003 an Verfahrensfehlern. Beim zweiten Verfahren im Jahr 2017 wurde die Verfassungsfeindlichkeit der NPD vom Bundesverfassungsgericht zwar ausdrücklich bestätigt, allerdings kein Verbot ausgesprochen, da das Gericht keine Anhaltspunkte dafür feststellen konnte, dass die Partei in der Lage sei ihre Ziele auch erfolgreich durchzusetzen.
Zentralen Stellwert nimmt für die NPD die Idee einer ethnisch homogenen "Volksgemeinschaft“ ein. Vor allem im Zuge der intensivierten Zuwanderung sieht sich die Partei als Verteidigerin der deutschen Identität und Kultur vor einer "unkontrollierten Massenzuwanderung“. Integration nennt die NPD "Völkermord“, das Grundrecht auf Asyl möchte sie abschaffen. Zugleich ist die Partei stark antikapitalistisch ausgerichtet und besetzt sozialpolitische Themen. So fordert die NPD Lohngerechtigkeit ("gleicher Lohn für gleiche Arbeit“), umfassende Sozialleistungen sowie den Abbau von Kinderarmut durch kostenlose Lernmittel und Schulspeisung. Diese sozialpolitischen Leistungen sollen im Sinne einer "nationalen Solidarität“ ausschließlich deutschen "Volksangehörige“ zukommen.