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Partei der Humanisten (Die Humanisten) | Landtagswahl Sachsen 2019 | bpb.de

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Partei der Humanisten (Die Humanisten)

Prof. Dr. Tom Thieme

/ 2 Minuten zu lesen

Gründungsjahr Landesverband
2018*
Mitgliederzahl in Sachsen
70*
Landesvorsitz
Dr. Dominic Eberle*
Wahlergebnis 2014
nicht angetreten
*nach Angaben der Partei

Die "Partei der Humanisten" (Die Humanisten) wurde im Oktober 2014 ins Leben gerufen. Bei ihrer erstmaligen Teilnahme an der Bundestagswahl 2017 und an den Landtagswahlen 2018 in Hessen und Bayern erreichte sie jeweils weniger als 0,1 Prozent der Zweitstimmen. Bei der Europawahl 2019 erhielt die Partei 0,2 Prozent. Bei der gleichzeitig stattfindenden Bremer Bürgerschaftswahl erzielte sie ihr Rekordergebnis von 0,5 Prozent. Es existieren gegenwärtig zwölf Landesverbände – der sächsische wurde im Januar 2018 gegründet.

Ihrem Selbstverständnis nach bezeichnen sich die Humanisten als rational, liberal und fortschrittlich. In Sachsen tritt die Partei ohne eigenes Landtagswahlprogramm an, sondern mit dem Grundsatzprogramm der Bundespartei von 2018. Der Kern des humanistischen Leitbilds ist die Verwirklichung des menschlichen Wohlergehens ausschließlich auf der Basis wissenschaftlichen Erkenntnisse anstelle von Ideologien und Religionen. Zentrales Thema der Partei ist die strikte Trennung von Staat und Kirche. So fordern die Humanisten die Abschaffung religiöser Symbole im öffentlichen Raum, von religiösen Feiertagen und des staatlichen Religionsunterrichts sowie die Auflösung finanzieller und institutioneller Verbindungen und Privilegien. Zudem ist die Partei stark antiextremistisch ausgerichtet. So besteht für Parteimitglieder eine umfassende Unvereinbarkeitsliste mit der Zugehörigkeit oder aktiven Unterstützung von rechten, linken und religiösen Organisationen, zu der die Partei auch die AfD und DIE LINKE zählt.

Die Humanisten treten für die Förderung und Freiheit der Wissenschaft ein. So sollen Forschungsergebnisse patentfrei und für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Partei plädiert für einen undogmatischen Umgang mit Technologien wie Kernkraft und Gentechnik. Ferner ist sie dezidiert proeuropäisch ausgerichtet und ruft zur Gründung einer "Bundesrepublik Europa" auf.

Fussnoten

Prof. Dr. Tom Thieme ist Politikwissenschaftler und seit 2017 Professor für Gesellschaftspolitische Bildung an der Hochschule der Sächsischen Polizei. Seine Forschungsschwerpunkte sind Vergleichende Politikwissenschaft (Demokratie und Diktatur) sowie Parteien-, Osteuropa- und Extremismusforschung.