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Festakt zum Tag des Grundgesetzes | Presse | bpb.de

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Festakt zum Tag des Grundgesetzes

/ 4 Minuten zu lesen

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern Frau Rogall-Grothe,
sehr geehrte Frau Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz Frau Dr. Grundmann,
sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages [und verschiedener Landesparlamente,
Exzellenzen, sehr geehrte Mitglieder des Beirats des Bündnisses für Demokratie und Toleranz,
liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Jugendkongresses,

der heutige Tag zur Feier unseres Grundgesetzes ist ein Datum, das das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) seit seiner Gründung im Jahr 2000 festlich begeht. Der Festakt am 23. Mai ist zu einer guten Tradition geworden, bei der sich Menschen aus allen Regionen Deutschlands hier in Berlin zusammenfinden.

Die meisten von Ihnen, sehr verehrte Gäste, sind eng mit dem BfDT verbunden. Mit dem heutigen Tag sind es genau 13 Jahre, in denen das Bündnis Sie in Ihrem ehren- und zivilgesellschaftlichen Engagement in Initiativen, in Bündnissen und in Projekten begleitet und unterstützt hat.

Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt. Das Bündnis als bundesweiter Ansprechpartner für die Zivilgesellschaft vernetzt Initiativen, Vereine und Organisationen und verschafft ihnen und ihren Projekten eine größere Präsenz in der Öffentlichkeit.

Seit 2011 ist die Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Teil der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Ich möchte Sie daher auch sehr herzlich im Namen der bpb begrüßen.

Die heutige Preisverleihung stellt aber nicht nur einen Jahrestag, sondern zudem auch den Höhepunkt des BfDT-Jugendkongresses „Demokratie mitgestalten!“ dar. Mitgestalten – sehr verehrte Gäste – heißt Mitmischen und Mitbestimmen, denn wir können unsere Demokratie am besten stärken durch zivilgesellschaftliches Engagement und durch die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger auf allen Ebenen. Demokratie ist kein Zustand, sondern eher ein lebendiger Organismus, den wir füttern und formen müssen, damit er weiterleben kann – und den wir manchmal auch gegen Angreifer schützen und verteidigen müssen.

An diesem Organismus haben seit Pfingstmontag 421(Zahl vor Versendung an STA einsetzen aktuell) engagierte Jugendliche aus allen Regionen unseres Landes intensiv und mit viel Spaß an der Sache gearbeitet. Sie sind zum größten Teil und vielfältig ehrenamtlich engagiert: in der Schule, im Sportverein, bei der Feuerwehr, in Initiativen und Projekten zu ganz unterschiedlichen Themen.

Hier im bcc oder an anderen Veranstaltungsorten des Jugendkongresses haben diese jungen Leute einander kennengelernt, gemeinsam gelernt, miteinander diskutiert, neue Projektideen und neue Strategien für Öffentlichkeitsarbeit oder Sensibilisierung entwickelt. Das Themenspektrum umfasste eine breite Palette des zivilgesellschaftlichen Engagements, etwa Engagement gegen Diskriminierung und menschenverachtendes Denken, Rassismus gegen Roma und Sinti, jüdisches oder muslimisches Leben in Deutschland oder die Beschäftigung mit dem Themen Kinderarmut, Respekt und Cybermobbing.

Bei der Planung des Jugendkongresses war dem Bündnis von allem eins sehr wichtig: den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur eine Diskussionsplattform und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch zu bieten, sondern ihnen auch ganz praktisches Handwerkszeug für ihr lokales Engagement an die Hand zu geben. Diese Form der praktischen Netzwerkbildung ist ein wichtiges Ziel unserer gemeinsamen Bemühungen.

Nicht zuletzt machen die grausamen Ereignisse der letzten Jahre, die aktuelle Debatte über den NSU-Prozess und die notwendige Aufarbeitung uns deutlich, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement zur Prävention von Extremismus - in jeder Form! - und Rassismus ist. In einer gelebten Demokratie sind nicht nur der Staat und seine Sicherheitsorgane gefordert, unsere Verfassung im Alltag mit Leben zu füllen, sondern unverzichtbar ist vor allem auch eine "aktive Zivilgesellschaft ". Das heißt – meine Damen und Herren – nur, wenn alle Kräfte des Staats und der Zivilgesellschaft vor Ort zusammen arbeiten, können wir im Kampf gegen Extremismus Erfolge erzielen. Unsere Demokratie braucht den Mut und Einsatz jedes Einzelnen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Und genau dies leisten die Menschen, die wir heute als „Botschafter oder Botschafterin für Demokratie und Toleranz“ auszeichnen, in ganz besonderer Weise: Das BfDT hat sich bundesweit an über 1.000 Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit der Bitte um Vorschläge für solche besonderen Personen oder Initiativen gewandt. Aus den zahlreich eingegangenen Nominierungen wählte der Beirat des BfDT schließlich fünf Einzelpersonen und Initiativen aus, die sich aus Sicht des Bündnisses in besonderer Art und Weise für unsere Demokratie stark und damit verdient gemacht haben.

Wir als politische Bildner freuen uns, stellvertretend für die 23 Millionen Ehrenamtlichen in unserem Land, auf die heutige Preisverleihung und unsere diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Hinter jeder dieser Persönlichkeiten oder Projekte stehen Menschen, die sich tagtäglich für unser Gemeinwohl einsetzen: für Demokratie und Toleranz, für Integration und Gewaltprävention, gegen jedwede Form des Extremismus, gegen Antisemitismus und Rassismus

Ich freue mich gemeinsam mit Ihnen auf das nun folgende Programm und wünsche uns allen interessante Eindrücke, Anregungen und Gespräche beim anschließenden Empfang oder der großen Abschlussparty heute Abend in der Kalkscheune.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

- Es gilt das gesprochene Wort! -

Fussnoten