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Gegen "Herdentrieb und Themenhopping" | Presse | bpb.de

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Gegen "Herdentrieb und Themenhopping" Das Forum Lokaljournalismus 2006 war Plattform für richtungsweisende Debatten

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Beim 14. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Pforzheim diskutierten rund 130 Chefredakteure und leitende Redakteure deutscher Tageszeitungen mit Experten aus Politik und Wissenschaft über neue Impulse für die Politikberichterstattung.

Beim 14. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Pforzheim diskutierten rund 130 Chefredakteure und leitende Redakteure deutscher Tageszeitungen mit Experten aus Politik und Wissenschaft über neue Impulse für die Politikberichterstattung. Der Tenor: Selbstbewusster, selbstkritischer und souveräner soll sie sein.

"Die Uniformität in den Medien ist frappierend. Je mehr Medienvielfalt wir haben, desto uniformer wird die Berichterstattung", sagte Dirk Metz, Staatssekretär und Sprecher der Hessischen Landesregierung, in seinem Vortrag beim Forum. Die Gründe dafür sieht er im "Herdentrieb" von Journalisten, die zudem zum "Themenhopping" neigten. "Aus Übereifer verfallen sie in einen Neuigkeitswahn", sagte Metz. Populistische Themen wie die "Pizza-Steuer" oder Forderungen wie "Mallorca soll das 17. Bundesland werden" würden aufgegriffen. "Selbstkritische Journalisten sollen dem Volk auf's Maul schauen, ihm aber nicht nach dem Mund reden", sagte Metz. Und: "Es ist ganz klar: Die Medien haben kein Mandat zur Machtausübung. Ein solches Mandat kann weder aus guten Einschaltquoten noch aus erfreulichen Verkaufszahlen abgeleitet werden." Metz forderte: "Die Zeitung sollte ein ruhender Pol in der hektischen Informationswelt sein."

"Die Menschen wollen Halt, Orientierung. Sie wollen Analysen, Einschätzungen und Meinungen, und zwar nicht nur in Leitartikeln auf den überregionalen Politik- oder Feuilletonseiten. Je globaler die Informationen, desto mehr bedürfen sie der lokalen Aufbereitung. Die große Politik wird aber in vielen Redaktionen zu wenig übersetzt", so Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.

"Wichtig ist, dass wir Journalisten ein breites Spektrum ansprechen – egal, wo wir die Leser, Zuhörer und Zuschauer erwischen: auf dem Sofa in Solingen oder im Ministersessel in Berlin. Druckzeilen und Sendeminuten müssen die Politik spannend verpacken. Und das heißt: nah am Alltag – ran an die Leser", sagte Frank Plasberg, Moderator des WDR-Talk-Magazins "hartaberfair", beim Forum Lokaljournalismus. "Bei politischen Themen hart nachfragen und die Köpfe dazu trotzdem fair präsentieren – das ist das Rezept. Dann ist Politik garantiert ein Quotenbringer".

Das Forum Lokaljournalismus bot auch im 14. Jahr seines Bestehens eine Plattform für die Macher in deutschen Tageszeitungen, die neue Trends diskutieren und richtungsweisende Debatten anstoßen wollen.

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