Inhaltsbeschreibung
Der Holocaust entzieht sich dem Denken und Verstehen auf radikalste Weise. Er lässt sich nicht einordnen, und jede Form des Umgangs oder der Erinnerung stößt an Grenzen. Was geschieht, wenn der Holocaust gleichwohl und aus den unterschiedlichsten Motivlagen heraus in Beziehung gesetzt wird? Darf man ihn lediglich als Teil eigener Erinnerung verorten? Dürfen sich Lesarten des Geschehenen vor das Eigentliche schieben?
Welche Auswirkungen haben divergierende oder sich wandelnde Geschichtsbilder in Europa, in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, im Nahen Osten auf das kollektive Gedächtnis der betreffenden Gesellschaften? Wie beeinflussen deren eigene, auch jüngere Erfahrungen kolonialer Unterdrückung, erlittenen oder begangenen Unrechts, die Wahrnehmung des Holocaust?