Inhaltsbeschreibung
Social Media gehören zum Alltag unzähliger Menschen. Wer auf den Plattformen der großen Tech-Konzerne Unterhaltung sucht und soziale Beziehungen pflegt, konsumiert oder sich informiert, hinterlässt ihnen dabei Mengen an wertvollen digitalen Datenspuren. Welche menschlichen Eigenschaften machen sich die Entwickler von Facebook oder Tiktok, Snapchat, Twitter oder Instagram zunutze, damit wir uns an sie binden, auf ihren Seiten verweilen, unsere Timeline pflegen, Beiträge liken, retweeten oder Kommentare posten? Welche kommerziell oder manipulativ nutzbaren Einblicke in unsere Vorlieben, Sehnsüchte oder Ängste gewinnen sie aus unseren Daten, oft, ohne dass uns das bewusst wäre, und wie geschieht das?
Christian Montag forscht an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Informatik. Anschaulich zeigt er, mit welchen Mitteln Social Media tief im Menschsein verankerte Bedürfnisse – nach Anerkennung, Bestätigung, Zugehörigkeit – für ihre Zwecke instrumentalisieren und warum diese Rechnung bei so vielen von uns aufgeht. Montag verurteilt die Strategien der Tech-Konzerne nicht pauschal und beleuchtet auch hilfreiche Einsatzmöglichkeiten. Es geht ihm um ein Bewusstsein für die potenziell gefährliche Macht der Internet-Plattformen, die sie mit ihrer dominanten Rolle sowohl im Alltagsleben der Einzelnen als auch in gesellschaftlich-politischer Hinsicht erlangt haben.