Inhaltsbeschreibung
Der von Wladimir Putin befohlene Angriff auf die Ukraine hat sowohl die europäische Friedensordnung als auch die globale Sicherheitsarchitektur nachhaltig beschädigt. Der russische Präsident folgt mit dem beispiellosen Bruch des Völkerrechts einer eigenen Logik, die sich aus unterschiedlichen Quellen speist: Putin erlebte den Zusammenbruch der Sowjetunion offenbar als Trauma, forciert nun das Narrativ der angeblich durch den dekadenten Westen bedrohten russischen Werte und interpretiert die Bündnispolitik der NATO als gegen Russland gerichtete Aggression.
Rüdiger von Fritsch, von 2014 bis 2019 deutscher Botschafter in Moskau, analysiert gut lesbar die Vorgeschichte des Krieges: Während Putin in den vergangenen Jahren Elemente einer kritischen Zivilgesellschaft innerhalb Russlands zurückgedrängt und chauvinistische Kräfte gestärkt habe, ziele seine außenpolitische Haltung zunehmend kompromiss- und rücksichtslos darauf ab, in Europa und darüber hinaus russische Interessen durchzusetzen. Von Fritsch zeichnet die von Putin forcierten Eskalationsstufen des Krieges seit dem Überfall auf die Ukraine nach und erläutert die Reaktionen des Westens sowie die aktuellen und absehbaren Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die internationale Politik und Wirtschaft.