Inhaltsbeschreibung
Rigoros hatten die europäischen Herrscher nach dem Wiener Kongress 1815 auch die zaghaftesten Versuche unterbunden, Unterdrückung, Unfreiheit und die drückende soziale Not zu überwinden. So erscheint die Revolution von 1848/49 rückblickend als Ventil, durch das sich über Jahrzehnte angestauter Unmut entlud. Ausgehend von Frankreich griffen politisch und sozial begründete Unruhen auf andere europäische Gesellschaften und Regionen über.
Zu den Forderungen der 1848er zählten unter anderem Verfassungen und Pressefreiheit, nationale Selbstbestimmung, Menschen- und Bürgerrechte. Alexandra Bleyer folgt zahlreichen Protagonistinnen und Protagonisten durch die bewegte Zeit: Sie fragt nach den Motiven für Streitschriften, erregte Debatten, Barrikaden- und Straßenkämpfe und zeichnet die vielfältigen Verbindungen zwischen persönlichen Lebenslagen und zentralen Anliegen der Zeit nach. Manche Intentionen, resümiert sie, seien im Keim erstickt worden, andere unvollendet geblieben, wie etwa Frauenrechte oder die Emanzipation der Juden. Unbestreitbar aber habe die Revolution den Boden für die Ausgestaltung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa bereitet.