Inhaltsbeschreibung
Der Westen, so Carlo Masala, sei nach Ende des Kalten Krieges gleich mehreren Illusionen aufgesessen: dass sich die Welt immer weiter demokratisieren werde; dass Krisen und Konflikte durch militärische Interventionen gelöst werden können; dass die neue Weltordnung durch Institutionalisierung und Verrechtlichung zusammengehalten werde.
Nicht zuletzt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der chaotische Abzug der westlichen Koalition aus Afghanistan haben gefährliche Fehleinschätzungen mit weitreichenden Konsequenzen offenbart. Masala plädiert angesichts der vielen sicherheitspolitischen Herausforderungen für einen realistischen Blick auf die Weltlage. Hierzu gehöre auch, sich von einer großen Strategie zu verabschieden, um in der Welt dauerhaft westliche Vorstellungen durchzusetzen. Vielmehr müsse zunächst selektiv und interessengeleitet agiert werden, um zumindest punktuell Stabilität zu schaffen.