Die Geschichte der Migration ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Philippinen verbunden. Die Zu- und Abwanderung wurde bis in die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes (1946)
Info Hintergrundinformationen
Hauptstadt: Manila
Amtssprachen: Filipino, Englisch
Fläche: 343.448 km²
Bevölkerung (2010): 92,3 Mio.
Bevölkerungsdichte: 269 Einwohner/km²
Bevölkerungswachstum (2000-2010): 1,9%
Ausländeranteil (2010): 0,2%
Erwerbsquote (2012): 64,2%
Arbeitslosenquote (2012): 7,0%
Religionen (2007): Katholiken (81,0%), Protestanten (11,6%), Muslime (5,1%), Buddhisten (0,1%)
Einwanderung
Die Inseln, die heute zu den Philippinen zählen, wurden mehr als 300 Jahre von verschiedenen Kolonialregierungen regiert. Die Einwandererbevölkerung hat im Laufe des letzten Jahrhunderts einen Anteil von rund einem Prozent an der Gesamtbevölkerung nicht überstiegen. Im Jahr 1883, gegen Ende der spanischen Kolonialherrschaft, belief sich die Zahl der nicht-indigenen Einwohner auf rund 44.440 Personen und damit ca. 1,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Anschluss an die beiden Weltkriege wuchs die philippinische Bevölkerung um zwei bis drei Prozent. Diese Entwicklung verringerte den Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung. Im Jahr 1918 lebten etwa 63.000 Ausländer im Land; sie stellten 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die absolute Zahl der Ausländer nahm bis in die 1970er Jahre hinein zu. Anschließend verringerte sie sich aufgrund von wirtschaftlichen Instabilitäten. Aktuelle Statistiken zeigen wieder einen Zuwachs der ausländischen Bevölkerung, deren Zahl die des Jahres 1970 – damals lebten 219.438 Ausländer auf den Philippinen – aber seither nicht überschritten hat.
Auswanderung
Die Philippinen können auf eine lange Geschichte der Auswanderung zurückblicken. Historische Belege gehen dabei bis in das Jahr 1417 zurück, als sich adelige Sulus und ihre Familien auf eine Handelsmission nach China begaben. Während der spanischen Kolonialherrschaft bemannten philippinische Seefahrer Schiffe auf der Handelsroute zwischen Manila und Acapulco (1570-1815).
Die großangelegte Entsendung von philippinischen Arbeitskräften wurde in den frühen Jahren der US-amerikanischen Kolonialherrschaft eingeführt. Mit der Verabschiedung des sogenannten "Pensionado-Gesetzes" im Jahr 1903 wurden philippinische Studierende in die USA geschickt, um dort ihre Bildung zu vertiefen, da die USA danach strebten, ein Commonwealth der Philippinen als Vorbereitung auf die Unabhängigkeit des Landes zu errichten. Darüber hinaus wurden zwischen 1906 und 1934 rund 150.000 Filipinos
Reformen der Einwanderungsgesetzgebung in Kanada (1962), den USA (1965) und Australien (1966), die zu einer Verringerung der Hürden für die Zuwanderung aus Asien führten, vereinfachten die Einwanderung von Filipinos in diese Länder. In den USA, in der unmittelbaren Zeit nach der Reform, waren die meisten philippinischen Migranten Familienmitglieder von früher zugewanderten Filipinos, die von dem Programm zur Familienzusammenführung der Lyndon B. Johnson Regierung Gebrauch machten. Gastarbeiterprogramme in einigen europäischen Ländern ermöglichten es philippinischen Arbeitskräften darüber hinaus, eine Arbeit in Europa aufzunehmen.
Von Beginn des 20. Jahrhunderts an wird die philippinische Auswanderung durch ein organisiertes System zur großangelegten Entsendung von Arbeitskräften nach Übersee bestimmt. Dennoch dauerte es bis in die 1970er Jahre hinein bis die Zahl der Abwanderer deutlich stieg. Hintergrund war der Bauboom im Nahen Osten, vor allem in Saudi Arabien, der durch die Ölpreiskrise in den 1970er Jahren hervorgerufen wurde.