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Herausforderungen und zukünftige Entwicklung | Philippinen | bpb.de

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Herausforderungen und zukünftige Entwicklung

Michael R. M. Abrigo

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Obwohl das Thema Einwanderung nicht so prominent ist wie das der Auswanderung, hauptsächlich aufgrund der geringen Einwandererzahl, ist es dennoch wichtig zu verstehen, wie Einwanderer und Einwanderung die Entwicklung der Philippinen beeinflussen. Die Globalisierung führt zu einer weiteren Vertiefung und Erweiterung ökonomischer Beziehungen zwischen einzelnen Ländern.

Arbeiter auf einer Baustelle in Manila. (© picture-alliance/dpa)

Obwohl das Thema Einwanderung nicht so prominent ist wie das der Auswanderung, hauptsächlich aufgrund der geringen Einwandererzahl, ist es dennoch wichtig zu verstehen, wie Einwanderer und Einwanderung die Entwicklung der Philippinen beeinflussen. Die Globalisierung führt zu einer weiteren Vertiefung und Erweiterung ökonomischer Beziehungen zwischen einzelnen Ländern. Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass auch Wanderungsbewegungen weiter zunehmen, nicht nur in ihrem Umfang. Auch die Migrationsmotive werden immer vielfältiger. Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit relevanter Statistiken ist daher wichtig, um auf die Herausforderungen reagieren zu können, die diese Entwicklung mit sich bringt sowie um von den wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen der Einwanderung profitieren zu können.

Der unmittelbare Nutzen der internationalen Migration philippinischer Arbeitskräfte ist ersichtlich. Obwohl es umfangreiche Forschung zur Migration in den Philippinen gibt, wird die Untersuchung dieses Themas doch durch die mangelnde Verfügbarkeit an Daten eingeschränkt. Das Verstehen der langfristigen Folgen der Abwanderung, darunter auch der Einfluss ausländischer Divisen, auf die soziale Organisation im Land steht gerade erst am Anfang.

Das komplexe Netzwerk behördlicher Infrastrukturen zum Management der Wanderungsbewegungen philippinischer Arbeitskräfte spiegelt die Komplexität des Migrationsprozesses wider und zeigt, wie Politiken konzipiert werden, um auf Themen, die Arbeitsmigranten und ihre Familien betreffen, zu reagieren. Auch wenn diese Institutionen maßgeblich dazu beitragen, Schutz und Sozialleistungen für Arbeitsmigranten sicher zu stellen, gibt es dennoch Raum für Verbesserungen. Jüngste Evaluationen einiger wichtiger Servicebüros zeigen die Notwendigkeit einer besseren Koordination zwischen den Regierungseinrichtungen im Hinblick auf die Entwicklung von Strategien zur Steuerung von Migrationsbewegungen. Außerdem zeigen sie, dass mehr Personal benötigt wird, um diese Strategien effektiver zu implementieren. Darüber hinaus sollte eine effektivere Artikulation der Strategien unter Interessensvertretern angestrebt werden.

Die jüngste Weltwirtschaftskrise hat sowohl die Verletzbarkeit als auch die Widerstandsfähigkeit philippinischer Arbeitsmigranten gezeigt. Während die Zahl internationaler philippinischer Arbeitsmigranten auf dem Höhepunkt der Krise rückläufig war, verlangsamte sich das Wachstum der Zahl der Arbeitskräfte im Entsendungsprozess nur vorübergehend, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Einige Beobachter führen diese Entwicklung auf die Fähigkeiten und Qualifikationen zurück, die philippinische Arbeitsmigranten mitbringen, sowie auf ihre Verteilung auf zunehmend unterschiedliche Territorien. Darüber hinaus betonte die Krise die Notwendigkeit für ein effektives Reintegrationsprogramm, das über den Einflussbereich jeder bisher ins Leben gerufenen Regierungsagentur hinausgeht. Die soziale und wirtschaftliche Vorbereitung von Arbeitsmigranten und ihren Familien sollte mit entsprechenden ergänzenden Unterstützungsleistungen und Infrastrukturen komplettiert werden, um von dem Wissen und den Fähigkeiten, die die Migranten im Migrationsprozess gewonnen haben, zu profitieren.

Unilaterale Politiken zum Schutz von Wanderarbeitnehmern werden durch die zunehmende Integration der Weltwirtschaft herausgefordert. Es wird erwartet, dass ab 2015 eine stärkere regionale Integration in Südostasien durch die Schaffung einer Wirtschaftsgemeinschaft mit einem gemeinsamen Markt für Dienstleistungen, Güter, Kapital und Arbeit zwischen den Mitgliedstaaten des Verbands südostasiatischer Staaten (Association of Southeast Asian Nations) die Migration qualifizierter Arbeitnehmer in der Region vereinfachen wird. Andererseits sind durchlässige Grenzen eine kontinuierliche Konfliktquelle zwischen den Philippinen und einigen angrenzenden Ländern, insbesondere im Hinblick auf die Themen illegale Migration und Migration niedrigqualifizierter Arbeitskräfte. Wie diese Realitäten die Effektivität lokaler Migrationspolitiken beeinflussen, bleibt abzuwarten.

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Michael M. Abrigo ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philippine Institute for Development Studies (PIDS). Die Ansichten, die in diesem Dossier wiedergegeben werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten des PIDS.