Ohnmacht Kommunalpolitik
Von Strippenziehern und Meinungsmachern
Deutsche Kommunal-Verwaltungen inklusive der politischen Gremien gelten im internationalen Vergleich nicht unbedingt als reformfreudig. Das heißt aber nicht, dass es in den zurückliegenden Jahren keine Veränderungen gegeben hat: Immer mehr Gemeinden privatisieren ihre kommunalen Eigenbetriebe oder versuchen durch Beteiligungsmanagement ihre Ertragslage zu verbessern. Oberbürgermeister bezeichnen sich als Aufsichtsratsvorsitzende der Stadt AG. Vieles ist nicht an die Öffentlichkeit gelangt oder war so undurchschaubar, dass Lokaljournalisten eher die Finger davon gelassen haben: Budgetierung, Dezentralisierung, Bürgerorientierung, um nur einige Themen zu nennen, erfordern eine Menge an Fachwissen, um daraus interessante Storys zu machen, die die ohnehin "müde" politische Berichterstattung vor Ort bereichern könnten.Welche Reformen in den Verwaltungen haben sich für die Bürger ausgezahlt und welche neuen Trends zeichnen sich ab? Führt die Ausgliederung wichtiger kommunaler Aufgaben zu weniger Demokratie, wird der "Klüngelwirtschaft" Tür und Tor geöffnet? Das Modellseminar befragte Politiker und Verwaltungs-Experten, um neue Konzepte für die Lokalzeitungen zu entwickeln.
Zu diesem Modellseminar für Journalistinnen und Journalisten, das vom 10. bis 14. Juni in Augsburg stattfand, ist eine Dokumentation erschienen, die Sie über die Initiative Tageszeitung e.V. beziehen können. Die Dokumentation gibt Diskussionen, Referate und Konzeptvorschläge zu Themen wie Kommunale Finanzen, Bürgerbeteiligung, Amtsdeutsch und Parteiennachwuchs wider. Hier können Sie die Dokumentation online bestellen.
Lokaljournalistenprogramm
Berthold L. Flöper
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Fachbereich C
Tel. +49 228 99515-558
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