Blogeinträge:
Jochen Thermann am 03.02.2011
Impressionen
Helfer, Retter und Netzwerker des Widerstands standen im Mittelpunkt der 3. Internationalen Konferenz zur Holocaustforschung. Das Video von Johannes Girke lässt drei Tage intensiver Auseinandersetzung noch einmal Revue passieren.
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Jochen Thermann am 29.01.2011
Genderreflektierter Ansatz
Geschlechterrollen bestimmen den Menschen. Ein Bewusstsein für diese grundlegende Bestimmung soll auch für historisch-politische Zusammenhänge geweckt werden. Angelika Meyer, Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, und Heike Radvan, Mitarbeiterin der Amadeu Antonio Stiftung, skizzieren diesen Ansatz im Interview.
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Jochen Thermann am 29.01.2011
Herausforderungen der Gegenwart
Verbrechen an der Menschlichkeit wurden während des Holocaust nicht zuletzt von Beamten verübt. Marcus Appelbaum arbeitet für das Holocaust Memorial Museum in Washington in der Abteilung "Law, Justice and Society Initiatives". Im Gespräch erläutert er die Relevanz der Erinnerung für Polizisten und Richter in einer demokratischen Gesellschaft.
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Jochen Thermann am 29.01.2011
Zuschauer des Massenmords
Ingrid Vilkiene untersuchte das Verhalten der litauischen Bevölkerung während der Verbrechen unter deutscher und sowjetischer Besatzung. Sie arbeitet für die "International Commission for the Evaluation of the Crimes of the Nazi and Soviet Occupation in Litzuania" und beschreibt im Interview, warum die Rolle des “unbeteiligten” Zuschauers für viele die einfachste Verhaltensweise darstellte.
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Jochen Thermann am 29.01.2011
Das Böse und das Heldenhafte
Philip G. Zimbardo, emeritierter Professor der Stanford University, ist durch das Stanford Prison Experiment berühmt geworden. Im Gespräch äußert er sich darüber, wie Systeme normale Menschen zu bösartigem Handeln verführen. In einem neuen Projekt beschäftigt er sich mit dem Gegenmodell – mit Wegen, Menschen durch Vorbilder und Helden des Alltags zu couragiertem Handeln zu animieren.
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Jochen Thermann am 28.01.2011
Die spanische Diplomatie und der Holocaust
Spanische Diplomaten spielten bei ihren Rettungsaktivitäten oft eine ambivalente Rolle. Alejandor Baer, Assistant Professor am Institut für Sozialanthropologie an der Universidad Complutense de Madrid, hat ihre Handlungsspielräume genauer erforscht, um auszuloten, wie weit ihr Einsatz politischen Mythisierungen zum Trotz tatsächlich reichte.
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Jochen Thermann am 28.01.2011
Traditionen der Hilfe
Hilfe kommt nicht aus dem Nichts. Bob Moore, Professor für Geschichte des 20. Jahrhunderts an der University of Sheffield (UK), hat die Hilfsaktionen in Westeuropa erforscht und ist dabei auf Traditionslinien gestoßen, die zum Teil bis ins Mittelalter reichen. Hilfe konnte sich aber auch auf lokale Netzwerke stützen, die schon vor der deutschen Besetzung existierten. Wo es solche gewachsenen Strukturen gab, war Hilfe eher möglich.
Einen Bericht über den Vortrag von Bob Moore finden Sie hier. Weiter...
Jochen Thermann am 28.01.2011
Überlebenschancen in Zahlen
Die Opferzahlen in den von Deutschen besetzten Ländern fallen unterschiedlich aus. In Ländern Osteuropas wurden über 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung ermordet, in den Niederlanden 67 Prozent, in Frankreich waren es 25 Prozent. Ethan Hollander, Assistant Professor für Politikwissenschaften am Wabash College in Crawfordsville, Indiana (USA), führt aus, wie die unterschiedlichen Zahlen zu erklären sind.
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Jochen Thermann am 28.01.2011
Die Gerechten
In der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem werden seit 1962 die "Gerechten unter den Völkern" geehrt - Menschen, die Juden während des Holocaust das Leben gerettet haben. Irena Steinfeldt, Direktorin der Abteilung "Gerechter unter den Völkern" in der Gedenkstätte, erläutert, was einen "Gerechten unter den Völkern" vor anderen Helfern auszeichnet.
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Jochen Thermann am 28.01.2011
Das Wunder der Rettung
Natan Sznaider, Professor für Soziologie am Academic College in Tel Aviv, Israel, erläutert einen Aspekt der Hilfe, der nicht weiter erklärbar ist. Im Rückgriff auf Hanna Arendt spricht er von einer sakralen Dimension, einem Akt, der an die Grenzen des Verständnisses reicht.
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Jochen Thermann am 27.01.2011
Der Feldwebel Anton Schmid
Die Fallgeschichten der Hilfe sind höchst unterschiedlich und situationsabhängig. Wolfram Wette, Professor für Neueste Geschichte am "Historischen Seminar" der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br., hat in seinem Vortrag dargestellt, dass selbst in der Wehrmacht Hilfe für Juden möglich war. Die Geschichte des Feldwebels Anton Schmid ist eine der wenigen Beispiele für Hilfe für Juden während des Krieges. Sie zeigt, dass auch dort, "wo man es am wenigsten erwartet hätte, Handlungsspielräume für Retter im Vernichtungskrieg der Wehrmacht" existierten -- gemäß dem Titel des Vortrags von Wolfram Wette.
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Jochen Thermann am 27.01.2011
"Jeder konnte Helfer werden"
Barbara Schieb, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte "Stille Helden" in Berlin, bringt einen wichtigen Befund der Helferforschung noch einmal auf den Punkt. Hilfe konnte von jedem ausgehen. Die zahlreichen Helfergeschichten, die in der Gedenkstätte "Stille Helden" in Berlin gesammelt werden, zeigen ein vielfältiges Bild der Hilfsmöglichkeiten für Juden, die im nationalsozialistischen Deutschland versteckt leben mussten.
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Jochen Thermann am 27.01.2011
Helfer aus allen Schichten
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, spricht über die Motive der Helfer, ihre unterschiedliche soziale Herkunft und die Bedeutung der Helfergeschichten für die Gegenwart.
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Jochen Thermann am 27.01.2011
Triumphal und tragisch
Ladislaus Löb überlebte den Holocaust dank des Einsatzes von Rezső Kasztner. Kasztner verhandelte mit der SS und es gelang ihm, mehr als 1700 ungarische Juden aus dem Konzentrationslager freizukaufen. Trotz dieser Rettung galt Kasztner in Israel vielen als Kollaborateur — 1957 fiel er einem Attentat in Isreal zum Opfer. Ladislaus Löb bemüht sich in seinem Buch "Geschäfte mit dem Teufel. Die Geschichte des Judenretters Rezső Kasztner" um eine Rekonstruktion der Rettungsgeschichte, die für Löb zugleich ein Stück eigener Biographie darstellt.