Polen zwischen Deutschland und Russland 1939-1941
Im Mittelpunkt dieser kompakten Konferenz mit renommierten Historikern/-innen, Publizisten/-innen und Journalisten/-innen wurde die besondere Lage Polens 1939 vor dem Hintergrund des Hitler-Stalin-Paktes erörtert und aus unterschiedlichen Perspektiven reflektiert. Denn während man in Polen sowohl die Aggression Nazideutschlands als auch die der Sowjetunion gegen das Land in einem Kontext sah und sieht, verleugnet man den Zusammenhang im heutigen Russland teilweise bis heute. Aber auch in der deutschen Öffentlichkeit wird hauptsächlich die deutsche Aggression thematisiert, während man an den russischen Überfall auf Polen verbunden mit dem Tod von Hunderttausenden polnischer Bürger nur selten erinnert. Katyn steht dafür als Beispiel.Für die politisch-historische Bildung sind unterschiedliche Perspektiven auf den letzten Weltkrieg integraler Bestandteil von Diskursen. Deshalb werden auch die Sichtweisen aus einigen Ländern des ehemaligen Ostblocks beleuchtet werden. Wo wir heute stehen hat mit dem Gestern viel zu tun. Insofern gilt es, ein thematisches Spannungsfeld mit Nachwirkungen bis in unsere Zeit hinein mit unterschiedlichen Sichtweisen neu zu denken. Heute verarbeiten Deutsche und Polen faktenorientiert und ohne ideologische Schranken zusammen auch die schwierigsten Kapitel der gemeinsamen Geschichte. Warum dies mit Russland in ähnlicher Weise noch nicht möglich scheint und welche Voraussetzungen es dazu geben müßte, war eine der Fragen dieser Konferenz.

Hinweis: Alle Vorträge und Stellungnahmen sind komplett schriftlich vorhanden und herunterladbar. Leider sind die aufgezeichneten Vorträge von Herrn Stach und Frau Zloch nur teilweise audiotechnisch aufgezeichnet, der Vortrag von Frau Kaminsky wegen eines unerklärlichen technischen Aussetzers nicht vorhanden.